Col de Gourdon

Lage und Allgemeines
Der Col de Gourdon liegt im Département Drôme in der südöstlichen Region Frankreichs am Rande der Alpen. Mit einer Höhe von etwa 953 Metern bietet der Pass eine eher moderate, aber dennoch reizvolle Überquerung zwischen den Dörfern La Motte-Chalancon und Saint-Nazaire-le-Désert. Die ruhige Lage abseits großer Verkehrsströme macht ihn besonders für Motorradfahrer zum Geheimtipp, die die wilde und abgeschiedene Schönheit der Drôme geniessen möchten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt zum Col de Gourdon ist typisch für die südfranzösischen Voralpen: zahlreiche enge Kurven, moderaten Steigungen und gelegentlich schmale Fahrbahnen bestimmen das Bild. Technisch gesehen ist der Pass als mittelschwer einzustufen und entspricht auf der Denzel-Skala etwa einer Wertung von 2-3 – Fahrer sollten insbesondere mit wechselnden Straßenbedingungen und gelegentlich losem Untergrund rechnen. Die Strecke ist gut asphaltiert, dennoch ist insbesondere auf Seitenverkehr und freilaufende Weidetiere zu achten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Col de Gourdon ist von Mai bis Oktober. In den Wintermonaten kann der Pass aufgrund von Schnee oder überfrierender Nässe zeitweise unbefahrbar sein, es gibt allerdings keine offizielle dauerhafte Wintersperre. Im Frühjahr und Herbst kann das Wetter schnell wechseln, daher empfiehlt sich eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls das Mitführen warmer Kleidung.

Historische Hintergründe
Historisch galt die Route über den Col de Gourdon seit Jahrhunderten als Verbindungsweg zwischen den abgeschiedenen Dörfern der Drôme Provençale. Besonders während der Zeiten des regionalen Handels und im Zweiten Weltkrieg nutzten Einheimische den Pass, um das Gebirge möglichst unauffällig zu passieren. Heute zeugen alte Trockenmauern und verlassene Steinhütten von der langen Nutzungsgeschichte des Passes.

Geologie und Landschaft
Geologisch ist die Region rund um den Col de Gourdon von Kalkstein und Dolomit geprägt, was zu einer beeindruckenden Hügellandschaft mit schroffen Felsen und steilen Hängen führt. Die Vegetation reicht von lichten Kiefernwäldern bis zu duftenden Garrigue-Heiden, welche im Frühjahr und Sommer von farbenprächtigen Wildblumen übersät sind. Motorradtouren bieten hier ein Fest für die Sinne – Panoramablicke ins wildromantische Drômetal inklusive.

Infrastruktur
Entlang der Strecke finden sich nur wenige Infrastruktur-Angebote. Eine Tankstelle gibt es im nächstgelegenen, größeren Ort La Motte-Chalancon, sodass rechtzeitiges Tanken ratsam ist. Beschauliche Einkehrmöglichkeiten wie kleine Bistros oder familiengeführte Gasthäuser befinden sich an den Passrändern und in den nahen Dörfern, allerdings sollte man sich auf eingeschränkte Öffnungszeiten insbesondere außerhalb der Hauptsaison einstellen. Rastplätze sind einfach gehalten und ideal für ein Picknick in ruhiger Natur.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Gourdon ist gebührenfrei. Es fallen keine Maut- oder Zugangskosten für Motorradfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer an.

Fazit
Der Col de Gourdon vereint entspanntes Kurvenvergnügen, wenig Verkehr und eine ursprüngliche Landschaft zu einem idealen Ziel für Motorradfahrer. Wer abseits der großen Alpenpässe authentische Natur, herrliche Aussichten und ein Stück französische Geschichte erleben möchte, findet hier ein echtes Highlight.