Bergpass Details

Colle dei Morti (Col di Morts Fauniera)

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Südpiemont
Höhe: 2480 m
Schwierigkeitsgrad: 3  
Koordinaten: 44.38565, 7.12179
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Colle dei Morti, auch bekannt als Col di Morts oder Fauniera, befindet sich in den südwestlichen Alpen im Piemont, Italien. Er verbindet die Täler Valle Grana und Valle Stura und ist aufgrund seiner Lage inmitten der Cottischen Alpen ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, die das alpine Abenteuer lieben. Die Passhöhe liegt auf etwa 2.480 Metern und bildet eine der spektakulärsten Verbindungen in dieser Region.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Colle dei Morti ist extrem kurvenreich und anspruchsvoll. Die Strecke führt über enge Serpentinen, etliche Spitzkehren und teilweise sehr schmale Abschnitte – gerade für größere Motorräder ist deshalb höchste Konzentration gefordert. Besonders die berühmte Südrampe von dem kleinen Ort Demonte bietet zahlreiche Herausforderungen. Die Fahrbahn ist überwiegend asphaltiert, aber Abschnitte sind teils in schlechtem Zustand mit Frostaufbrüchen und Schotter. Der Pass erhält von Denzel eine Schwierigkeitswertung von S3 bis S4 – nur erfahrene Fahrer sollten sich auf dieses Abenteuer einlassen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Colle dei Morti ist in den Wintermonaten meist komplett gesperrt, in der Regel von Oktober bis etwa Anfang Juni, da große Schneemengen und Lawinengefahr häufige Begleiter sind. Die beste Reisezeit ist von Ende Juni bis Mitte September. Selbst dann muss mit plötzlichen Wetterumschwüngen, dichtem Nebel und kühlen Temperaturen gerechnet werden. Eine gute Regen- und Windschutzkleidung ist zu empfehlen.

Historische Hintergründe
Der Name "Colle dei Morti" – übersetzt „Pass der Toten“ – geht auf eine blutige Schlacht im 17. Jahrhundert zurück. Während der Kämpfe zwischen französischen und piemontesischen Truppen im Rahmen des sogenannten „Salzkriegs“ kamen zahlreiche Soldaten ums Leben. Heute erinnert ein Denkmal auf der Passhöhe an die Opfer dieser Auseinandersetzung, daneben steht eine markante Radfahrerstatue zu Ehren von Marco Pantani, der den Pass bei einer bekannten Etappenfahrt erklommen hat.

Geologie und Landschaft
Rund um den Pass dominieren schroffe Felsformationen, teils mit Kalkstein und Dolomit im Untergrund, sowie offene Hochalpinwiesen mit faszinierendem Panorama und weitem Blick auf die umliegenden Gipfel der Seealpen. Die Landschaft ist besonders ursprünglich, mit einer großen Vielfalt an Alpenpflanzen und – bei Glück – Sichtungen von Steinböcken oder Murmeltieren.

Infrastruktur
Die Infrastruktur ist am Pass selbst relativ spärlich: Direkt auf der Passhöhe finden sich keine Tankstellen oder größeren Einkehrmöglichkeiten, jedoch gelegentlich mobile Verpflegungsstände in der Hochsaison. Empfehlenswert ist ein Zwischenstopp im Tal, beispielsweise in Demonte oder Pradleves, wo es Restaurants und Cafés gibt. Tankmöglichkeiten bestehen vor allem in den größeren Orten im Tal. Auf der Nordseite gibt es wenige, einfachere Berghütten.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Colle dei Morti ist kostenfrei. Es werden weder Mautgebühren noch besondere Genehmigungen verlangt. Zu beachten ist jedoch, dass es keine Assistenz- oder Abschleppdienste direkt am Pass gibt – eine gute Vorbereitung (Werkzeuge, Ersatzteile, ausreichend Sprit) ist daher ratsam.

Fazit
Der Colle dei Morti bietet Motorradfahrern ein echtes alpines Abenteuer mit spektakulären Aussichten, anspruchsvoller Streckenführung und eindringlicher historischer Atmosphäre. Die Highlights sind die herausfordernden Kurven, die unberührte Berglandschaft und das Gefühl, einen der wildesten und höchsten Alpenpässe Italiens zu bezwingen.


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