Bergpass Details

Passo di Garlenda

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Ligurien
Höhe: 2012 m
Schwierigkeitsgrad: 4-5  
Koordinaten: 44.051179, 7.747410
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Passo di Garlenda ist ein abgelegener Alpenpass in der italienischen Provinz Imperia in Ligurien, nahe der Grenze zum Piemont und Frankreich. Mit einer Höhe von etwa 2.012 Metern verbindet er das Valle Argentina mit dem Valle Arroscia. Der Pass liegt inmitten der ligurischen Alpen und ist nur über Schotterpisten erreichbar, die besonders für Motorradfahrer abseits asphaltierter Straßen ein echtes Abenteuer bieten. Die Region ist wenig erschlossen und geprägt von alpiner Wildnis und ursprünglicher Natur.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt zum Passo di Garlenda erfolgt meist von Süden über das Valle Argentina oder von Norden über das Valle Arroscia—beides anspruchsvolle, großteils unbefestigte Wege mit grobem Schotter, steilen Passagen und vielen engen Kurven. Für Motorradfahrer ist der Pass nur mit geländegängigen Enduros zu empfehlen. Die Denzel-Wertung liegt bei 3 bis 4, was auf eine mittelschwere bis schwierige Strecke mit teilweise kniffligen Abschnitten hindeutet. Besonders nach Regenfällen oder Schneeschmelze kann die Strecke rutschig und sehr anspruchsvoll sein.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist aufgrund seiner Lage und Höhe meist nur von Juni bis Oktober offen, in den restlichen Monaten sorgt Schnee für eine komplette Sperre. Die beste Reisezeit liegt in den Sommermonaten, da auch dann Wetterumschwünge mit Nebel oder Gewittern häufig sind. Frühjahrs- und Herbsttouren sollten sorgfältig geplant werden, da Schmelzwasser oder frühe Schneefälle die Befahrung erschweren oder unmöglich machen können.

Historische Hintergründe
Der Passo di Garlenda diente früher als Verbindungsroute für Hirten und Schmuggler. Er hatte im Gegensatz zu anderen größeren alpinen Übergängen nie größere strategische oder militärische Bedeutung, da er schwer zugänglich und stets nur rudimentär ausgebaut war. Dennoch zeugen alte Karrenspuren und einige Ruinen von seiner langen, wenn auch unspektakulären Geschichte im regionalen Alltagsleben.

Geologie und Landschaft
Geologisch ist die Region geprägt von Kalk- und Dolomitgesteinen, die bizarre Felsformationen bilden. Die Umgebung glänzt durch alpine Matten, dichte Lärchenwälder und weite Ausblicke über das ligurische Hinterland. Im Frühjahr und Sommer tauchen farbenprächtige Alpenblumen die Hochebenen in ein Meer aus Farben, während am Wegesrand gelegentlich Murmeltiere oder Gemsen zu sehen sind. Die Landschaft ist ursprünglich, wild und nahezu unberührt durch Tourismus.

Infrastruktur
Am Pass selbst und entlang der direkten Zuwegung gibt es keinerlei stationäre Infrastruktur wie Restaurants, Tankstellen oder Unterkünfte. Für eine Rast bieten sich nur kleine Lichtungen oder ehemalige Almhütten auf dem Weg an, allerdings ohne Versorgung. Tankstellen und größere Einkehrmöglichkeiten finden sich erst wieder in den Tälern, beispielsweise in Triora oder Molini di Triora auf der Südseite oder in Mendatica im Norden. Ausreichend Versorgung und vollgetankte Motorräder sind daher Pflicht!

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Passo di Garlenda fallen derzeit keine Maut- oder Nutzungsgebühren an. Der Pass ist frei zugänglich.

Fazit
Der Passo di Garlenda ist ein echtes Highlight für abenteuerlustige Motorradfahrer mit endurotauglichem Gefährt: Anspruchsvolle Schotterpisten, spektakuläre alpine Natur, völlige Abgeschiedenheit und der unnachahmliche Reiz einer wenig erschlossenen Gebirgslandschaft machen ihn zu einem besonderen Ziel. Wer abseits des Mainstreams das pure Abenteuer sucht, ist hier genau richtig.


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