Col de Pierre Grosse

Lage und Allgemeines
Der Col de Pierre Grosse liegt im Südosten Frankreichs in den Alpen, genauer in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Mit einer Höhe von rund 1.322 Metern verbindet der Pass das malerische Drac-Tal mit dem Champsaur und ist eingebettet in eine beeindruckende Gebirgslandschaft. Der Pass zählt nicht zu den allerhöchsten Alpenübergängen, bietet dafür aber eine angenehme Abwechslung abseits der stark frequentierten Routen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die teils schmale, kurvenreiche Straße verläuft durch Wälder, kleine Felsabschnitte und alpine Wiesen. Sie ist überwiegend asphaltiert, jedoch gibt es Abschnitte mit teils rauer Fahrbahndecke. Für Motorradfahrer bieten die vielen Kehren und der stetige Wechsel zwischen offenem und bewaldetem Gelände einen schönen Fahrspaß. Die Auffahrt ist wenig exponiert, allerdings kann die Straße bei nassem Wetter stellenweise rutschig werden. Die Schwierigkeit liegt etwa bei Denzel-Stufe 2 bis 3. Die Fahrt ist somit auch für weniger routinierte Fahrer gut geeignet, erfordert aber dennoch Aufmerksamkeit für wechselnde Straßenverhältnisse.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für die Befahrung des Col de Pierre Grosse ist von Mai bis Oktober. In dieser Zeit sind die Straßen schneefrei und meist gut befahrbar. Im Spätfrühling und Herbst kann es jedoch zu überraschenden Wetterumschwüngen kommen, insbesondere zu Nebel und gelegentlichen Schneeschauern. In den Wintermonaten ist der Pass in der Regel gesperrt oder nur sehr eingeschränkt und auf eigene Gefahr befahrbar. Vor Tourbeginn sollte stets die aktuelle Wetterlage und eine mögliche Behördeinformation zur Straßensperrung eingeholt werden.

Historische Hintergründe
Historisch betrachtet war der Col de Pierre Grosse vor allem ein regionaler Übergang, der von Hirten, Händlern und in Kriegszeiten von Truppen genutzt wurde. Im Gegensatz zu berühmten Hauptpässen in den Alpen spielte er keine übergeordnete Rolle in großen europäischen Handelsrouten, beeindruckt heute aber durch seine schöne Lage im Herzen eines traditionsreichen Berglandes.

Geologie und Landschaft
Geologisch dominieren am Col de Pierre Grosse Schiefer- und Kalkgesteine, die für abwechslungsreiche Felsformationen sorgen. Die Landschaft ist geprägt von dichten Wäldern, offenen Bergweiden und kleinen Gebirgsbächen. Die Aussicht reicht stellenweise weit bis zu den höheren Gipfeln der südlichen Alpen. Für Naturbegeisterte bietet die Umgebung eine Vielfalt an Alpenflora und Fauna.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine größeren Rastmöglichkeiten oder Tankstellen. In den umliegenden Dörfern wie Ancelle oder Saint-Léger-les-Mélèzes finden Motorradfahrer kleine Cafés, Gasthöfe und in der Saison auch Übernachtungsmöglichkeiten. Tankmöglichkeiten befinden sich in den Ortschaften im Tal. Wer die Tour plant, sollte ausreichend Treibstoff und ggf. eine kleine Stärkung im Gepäck haben.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Col de Pierre Grosse fallen keine Mautgebühren oder sonstigen Kosten an. Die Strecke ist öffentlich zugänglich und kann kostenfrei genutzt werden.

Fazit
Der Col de Pierre Grosse ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer: Kurvenreiche, wenig befahrene Strecken, reizvolle Landschaften, viel Ruhe und eine alpenländische Atmosphäre zeichnen ihn aus. Besonders empfehlenswert sind die weiten Ausblicke und das authentische, naturnahe Fahrerlebnis abseits der großen Alpenpässe.