Schanzl

Lage und Allgemeines
Der Schanzl ist ein wenig bekannter, aber reizvoller Bergpass in den österreichischen Alpen, zwischen Lofer und Saalfelden im Bundesland Salzburg gelegen. Auf einer Höhe von etwa 1.328 Metern bietet er eine rustikale Alternative zu den bekannteren Alpenpässen der Region und stellt vor allem für Motorradfahrer eine lohnenswerte Entdeckung abseits der großen Verkehrsströme dar.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über das Schanzl ist eine schmale, teils asphaltierte, teils geschotterte Passstraße. Besonders spannend ist die kurvenreiche Führung mit vereinzelten engen Kehren und Abschnitten, die eine kontrollierte und geübte Fahrweise verlangen. Bei trockenen Bedingungen ist die Strecke auch für mittelsportliche Motorräder geeignet. In der Denzel-Skala, die die Schwierigkeit alpiner Straßen bewertet, kann der Schanzl mit einer Bewertung um **SG 2-3** eingestuft werden. Das bedeutet, dass die Route für geübte Motorradfahrer ohne große Offroad-Erfahrung bewältigbar ist, vorzugsweise jedoch mit einem stabilen Motorrad.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit ist von Juni bis September. Im Frühjahr und Herbst kann es, je nach Wetterlage, zu Blockierungen durch Schnee oder Schmelzwasser kommen, da die Strecke nicht ganzjährig geräumt wird und Wintersperren möglich sind. Auch nach starken Regenfällen kann der Schotteranteil rutschig werden. Im Hochsommer bietet die Höhenlage angenehm kühle Temperaturen und meist gute Bedingungen. Bei der Tourenplanung empfiehlt sich ein Wettercheck am Vortag.

Historische Hintergründe
Das Schanzl wurde ursprünglich als einfacher Übergang für lokale Holzfäller und Bauern erschlossen und diente nie als Hauptverkehrsstraße. Heute hat der Pass vor allem touristische Bedeutung, bleibt aber ein Geheimtipp für Individualisten. Seine Nutzung als historischer Handelsweg ist nicht belegt, dennoch weist die Streckenführung auf eine traditionelle Verbindung zwischen den umliegenden Alpentälern hin.

Geologie und Landschaft
Der Pass verläuft durch ein landschaftlich beeindruckendes Gebiet mit steilen Felswänden, dunkelgrünen Nadelwäldern und weiten Almen. Die geologische Struktur ist von Kalkgesteinen geprägt, typische für die Nordalpen vor allem mit Dolomit- und Kalksteinformationen. Immer wieder öffnen sich grandiose Ausblicke auf die umliegende Bergwelt des Steinernen Meers und der Leoganger Steinberge. Besonders markant sind die kontrastreichen Übergänge zwischen dichteren Wäldern und offenen Hochalmen.

Infrastruktur
Entlang des Schanzl findet sich eine eher rudimentäre Infrastruktur: Es gibt keine Tankstellen oder größeren Rastplätze direkt am Pass. Einkehrmöglichkeiten finden sich in den nächstgelegenen Ortschaften wie Lofer oder Saalfelden, die zu einer Rast oder zur Übernachtung einladen. Wer den Pass fahren möchte, sollte sich also vorab mit ausreichend Treibstoff und Proviant versorgen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Schanzl-Passes ist derzeit kostenlos. Es fallen keine Maut- oder Zufahrtsgebühren an. Auch Parkmöglichkeiten sind entlang der Strecke zahlreich und in der Regel gebührenfrei, wobei das Parken außerhalb ausgewiesener Flächen vermieden werden sollte.

Fazit
Das Schanzl bietet Motorradfahrern ein ursprüngliches, abenteuerliches Fahrerlebnis mit abwechslungsreicher Streckenführung und ruhig-alpiner Landschaft. Der Pass ist ideal für Entdecker, die abseits der Massen unterwegs sein möchten, und besticht durch die Kombination aus Natur, Panoramablicken und sportlicher Herausforderung.