Col de Rochilles

Lage und Allgemeines
Der Col de Rochilles ist ein hochalpiner Übergang in den französischen Alpen und verbindet die Regionen Hautes-Alpes und Savoie. Mit rund 2.493 Metern erhebt sich der Pass in eindrucksvoller Umgebung zwischen dem Massif des Cerces und den südlichen Ausläufern der Vanoise. Der Pass ist insbesondere bei Abenteuer-Motorradfahrern beliebt, die abseits asphaltierter Touristenrouten unterwegs sind.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke zum Col de Rochilles ist weitgehend unbefestigt und führt über Schotterpisten mit teilweise steilen und kurvigen Abschnitten. Die schönsten Zufahrten starten meist vom Lac du Pontet oder über den Col du Galibier und den Plan Lachat. Die anspruchsvolle Streckenführung mit losem Untergrund, engen Spitzkehren und zum Teil ausgesetzten Passagen verlangt insbesondere bei Nässe fortgeschrittenes fahrerisches Können. Nach Denzel-Klassifikation wird dieser Pass je nach Route mit dem Schwierigkeitsgrad S2 bis S3 eingestuft, was bedeutet, dass streckenweise auch für geländeerfahrene Motorradfahrer Konzentration und gute Technik gefordert werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col de Rochilles ist generell nur im Sommer zugänglich, da der Pass von Herbst bis tief ins Frühjahr unter einer dicken Schneedecke liegt. Die beste Zeit zur Befahrung liegt zwischen Ende Juni und Anfang September. Selbst im Sommer kann das Wetter rasch umschlagen, mit plötzlichen Gewittern oder dichten Nebelbänken ist zu rechnen. Daher empfehlen sich genaue Wetterbeobachtung und entsprechende Ausrüstung.

Historische Hintergründe
Der Pass wurde ursprünglich strategisch genutzt, um Truppen- und Versorgungstransporte zwischen den Grenzregionen zu ermöglichen. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich noch Relikte militärischer Befestigungen, wie etwa alte Kasernen und Bunkeranlagen aus der Zeit der Maginot-Linie der Alpen.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um den Col de Rochilles ist von kargen Felsformationen, grün-braunen Almen und glasklaren Bergseen geprägt. Besonders beeindruckend ist der Blick hinab auf den Lac des Cerces und die umliegenden Gipfel, die häufig bis in den Frühsommer hinein Schneefelder tragen. Die Region ist auch für seltene alpine Pflanzen und eine abwechslungsreiche Geologie mit Mergel-, Kalk- und Schieferformationen bekannt.

Infrastruktur
Am Col de Rochilles selbst gibt es keinerlei touristische Infrastruktur. Die nächstgelegenen Einkehrmöglichkeiten und Tankstellen finden sich in den Orten Valloire und Le Monêtier-les-Bains, die jedoch einige Kilometer entfernt liegen. Rastplätze gibt es in Form von Naturplätzen an den Seen, größere Versorgungseinrichtungen sucht man indes vergebens. Daher empfiehlt sich ausreichend Proviant und Treibstoff im Vorfeld der Auffahrt mitzunehmen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Rochilles ist derzeit kostenfrei möglich. Da es sich um einen öffentlich zugänglichen, aber unbefestigten Weg handelt, fällt keine Maut oder Gebühr an. Allerdings sollte man bei militärischen Übungen temporäre Sperrungen sowie Hinweise der Behörden beachten.

Fazit
Für ambitionierte Motorradfahrer ist der Col de Rochilles ein echter Geheimtipp: spektakuläre Landschaften, anspruchsvolle Offroad-Passagen und kaum Verkehr machen die Überfahrt zu einem besonderen Abenteuer. Highlight sind die Einsamkeit am Pass, die Panoramablicke auf die Gletscherberge der Umgebung und das ursprüngliche, unberührte Naturerlebnis abseits befahrener Routen.