Collenetto di Canosio

Lage und Allgemeines
Der Collenetto di Canosio ist ein eher unbekannter, aber landschaftlich reizvoller Bergpass in den Südwestalpen Italiens, genauer im Piemont, westlich der kleinen Ortschaft Canosio. Mit einer Höhe von etwa 1650 Metern erschließt sich von hier aus eine spektakuläre Aussicht auf die umliegenden Gipfel des Valle Maira. Der Pass verbindet im Herzen der Cottischen Alpen abgelegene Täler und wird von Einheimischen gern als direkter Übergang genutzt, ist aber auch für abenteuerlustige Motorradfahrer interessant.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Collenetto di Canosio ist größtenteils unbefestigt und weist Schotter- und Naturstraßen mit einigen engen Kurven auf. Besonders nach Regenfällen ist die Piste mit ausgewaschenen Stellen und losem Untergrund nicht zu unterschätzen. Die Passstraße gilt als technisch mittelschwer bis schwierig, für routinierte Offroad-Motorradfahrer jedoch gut machbar. Der Denzel-Atlas stuft den Pass mit Schwierigkeitsgrad 2-3 ein, abhängig von den aktuellen Streckenbedingungen. Mit einer Enduro oder einem leichten Reise-Motorrad ist die Strecke besonders spannend.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Collenetto di Canosio liegt zwischen Juni und Oktober. Im späten Frühjahr und Herbst kann es aufgrund der Höhenlage zu Schneefeldern oder schottrigen, nassen Passagen kommen. Im Winter ist die Route in der Regel gesperrt und nicht befahrbar. Im Sommer kann es in den Mittagsstunden heiß werden, ein früher Aufbruch empfiehlt sich. Föhn und rasch wechselndes Bergwetter sind typisch für die Region – Regenkleidung und warme Ausrüstung sollten zur Standardausrüstung gehören.

Historische Hintergründe
Der Collenetto di Canosio war historisch gesehen kein wichtiger Verkehrsweg, sondern diente vor allem der lokalen Bevölkerung für den Viehtrieb und Verbindungsweg zwischen den abgelegenen Alpenhöfen. Heute erinnert der Pass mit seinen alten Steinplattenresten an vergangene Zeiten, als Saumpfade das Rückgrat des lokalen Verkehrs bildeten.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um den Collenetto di Canosio ist geprägt von imposanten Kalksteinfelsen, alpinen Wiesen und niedrigen Lärchenwäldern. Besonders reizvoll sind die weiten Hochalmen und die gelegentlich auftauchenden kleinen Wasserläufe. Die geologische Vielfalt reicht von Schiefer- zu Kalksteinschichten, was für viele farbliche Kontraste in der Landschaft sorgt. Die Ruhe der Region, die intakte Natur und die klaren Bergluft machen die Durchfahrt zu einem besonderen Naturerlebnis.

Infrastruktur
Die Infrastruktur rund um den Pass ist spartanisch. Direkt am Pass selbst gibt es keine Rast- oder Einkehrmöglichkeiten. Im nahen Canosio finden sich jedoch eine kleine Bar, ein Albergo und Möglichkeiten zur Übernachtung. Tankstellen sind im weiteren Umkreis (z.B. in Dronero oder Prazzo) verfügbar – rechtzeitiges Tanken ist also wichtig. Unterwegs gibt es keine Werkstätten oder Versorgungsstationen, Ersatzschlauch und Flickzeug müssen mitgeführt werden.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Collenetto di Canosio ist derzeit kostenfrei. Es fallen weder Maut noch Gebühren an. Die Wege gehören vor allem den lokalen Gemeinden und werden nicht kommerziell genutzt. Rechnen sollte man jedoch mit eventuellen privaten Zufahrtsbeschränkungen bei seltenen Veranstaltungen oder bei außergewöhnlichen Wetterbedingungen.

Fazit
Der Collenetto di Canosio ist ein echter Geheimtipp für Offroad-Motorradfahrer, die Einsamkeit, anspruchsvolle Pisten und authentische Alpenlandschaften suchen. Highlights sind die ursprüngliche Natur, die uralten Saumpfade, eine spannende Streckenführung und die beeindruckende Aussicht. Unbedingt nur mit geländetauglichem Motorrad befahren und für Selbstversorgung gerüstet sein!