Col du Chaberton

Lage und Allgemeines
Der Col du Chaberton liegt in den französischen Alpen an der Grenze zu Italien im Département Hautes-Alpes. Mit einer Höhe von rund 2.671 Metern zählt er zu den anspruchsvolleren Alpenpässen, die offiziell nicht asphaltiert sind. Der Pass befindet sich in einer herrlichen Hochgebirgsregion südlich von Briançon und nahe dem berühmten Chaberton-Gipfel mit seinem markanten Festungsbauwerk.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Col du Chaberton führt über unbefestigte, steile Schotterwege – ein echtes Abenteuer für Motorradfahrer mit Offroad-Ambitionen! Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und laut Denzel Skala je nach Witterung mit Schwierigkeitsgrad S3 bis S4 einzustufen. Enge Kehren, lose Steine und steile Abschnitte wechseln sich ab – ein erfahrener Umgang mit schwerem Enduro-Motorrad ist hier Voraussetzung. Die letzten Meter ab Fenils (italienische Südseite) sind ruppig und können bei Regen oder Restschnee zur echten Herausforderung werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Aufgrund der exponierten Höhenlage ist der Pass nur während der Sommermonate von etwa Juli bis maximal Anfang Oktober schneefrei und befahrbar. Eine Wintersperre ist üblich, da Schnee und Eis häufig bereits im September die Auffahrt unmöglich machen. Wetterumschwünge können auch im Sommer auftreten; Sturmböen, Nebel und Temperaturschwankungen sind hier keine Seltenheit.

Historische Hintergründe
Der Chaberton ist vor allem durch sein Gipfelfort bekannt: Die italienische Festung wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und galt als das "Fort der Wolken". Sie spielte im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle und war lange Zeit das höchstgelegene Artilleriefort Europas. Heute sind die Ruinen noch erhalten und für interessierte Besucher ein Höhepunkt der Tour.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft am Col du Chaberton ist alpin, geprägt von kargen Felsgraten, Geröllfeldern und dem Blick auf den imposanten Chaberton-Gipfel. Zahlreiche Alpenblumen und ein herrlicher Panoramablick auf das Massiv der Cottischen Alpen machen die Strecke besonders reizvoll. Die geologischen Strukturen bestehen vor allem aus kalkhaltigem Schiefer und Mergel, was die Wege an einigen Stellen rutschig und brüchig machen kann.

Infrastruktur
Direkt am Pass und auf der Zufahrtsstrecke gibt es keinerlei Verpflegungs- oder Tankmöglichkeiten. Die letzten Versorgungsstellen befinden sich in Cesana Torinese (Italien) bzw. Briançon (Frankreich), wo auch Unterkünfte, Restaurants und Werkstätten zu finden sind. Am Ziel selbst sind keine Schutzhütten vorhanden – bei Schlechtwetter ist Vorsicht geboten. Planung und Mitnahme von ausreichend Wasser und Proviant sind daher unerlässlich.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col du Chaberton ist aktuell kostenlos. Es fallen keine Maut- oder Passgebühren an. Jedoch sollte man beachten, dass sich die Strecke oftmals in schlechtem Zustand befindet und eine eigenständige Rücksichtnahme sowie entsprechende Fahrzeugausstattung Pflicht sind.

Fazit
Der Col du Chaberton bietet für erfahrene Motorradfahrer ein außergewöhnliches Abenteuer abseits der touristischen Hauptrouten. Highlights sind die anspruchsvolle Offroad-Strecke, atemberaubende Panoramen und das geschichtsträchtige Fort am Gipfel. Wer Herausforderung und alpine Natur sucht, wird hier fündig!