Pragelpass

Lage und Allgemeines
Der Pragelpass liegt in der Zentralschweiz und verbindet das Muotatal im Kanton Schwyz mit dem Klöntal im Kanton Glarus. Mit einer Scheitelhöhe von etwa 1.550 Metern bietet er Motorradfahrern ein abwechslungsreiches Alpin-Erlebnis abseits der ganz großen Verkehrsrouten. Die Strecke ist landschaftlich reizvoll und gilt als Geheimtipp für bikende Entdecker, da er weniger stark befahren ist als viele andere Schweizer Pässe.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist etwa 22 Kilometer lang und verläuft größtenteils einspurig mit einigen kurzen Ausweichstellen. Besonders auf der Südseite, im Bereich zwischen Richisau und der Passhöhe, gibt es enge Kurven und starke Steigungen (maximal ca. 18 %). Für Motorradfahrer erfordert die Strecke ein sicheres Handling auf engen und teilweise unübersichtlichen Abschnitten. Die Denzel-Skala stuft die Schwierigkeit des Pragelpasses mit 2-3 ein; es handelt sich also um eine anspruchsvolle Strecke, die vor allem geübten Fahrern zu empfehlen ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pragelpass ist in der Regel von November bis etwa Anfang Mai wintersperrbedingt geschlossen. Die beste Zeit für eine Motorradtour ist zwischen Juni und Oktober, da dann die Straßen meist frei von Schnee und Eis sind. Allerdings ist die Passstraße an Wochenenden und Feiertagen zwischen Muotathal und der Passhöhe zwischen 10 und 16 Uhr für den motorisierten Individualverkehr gesperrt, um Wanderern und Radfahrern Vorrang zu gewähren. Nebel und plötzliche Wetterumschwünge sind in dieser Höhenlage keine Seltenheit.

Historische Hintergründe
Der Pragelpass wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert für militärische und wirtschaftliche Zwecke erschlossen und spielte im Zweiten Weltkrieg eine Rolle als strategische Verbindung im Schweizer Reduit. Heute hat er nur noch lokale Bedeutung und dient vor allem Tourismus, Forstwirtschaft und Ausflüglern.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Pragelpasses ist geprägt von schroffen Kalksteinwänden, malerischen Almen und ausgedehnten Waldgebieten. Besonders beeindruckend ist der Blick von der Passhöhe auf die Glarner und Schwyzer Voralpen sowie ins wildromantische Klöntal. Die Region ist bekannt für ihre Karstformationen, Höhlen und Bergbäche und zählt landschaftlich zu den schönsten Regionen der Zentralalpen.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es nur wenige Rastmöglichkeiten. Einfache Gasthöfe und Alpwirtschaften sind etwa im Klöntal (z.B. Gasthaus Richisau) und auf der Schwyzer Seite vorhanden. Tankstellen und größere Versorgungsmöglichkeiten sind lediglich in den angrenzenden Ortschaften (Muotathal, Glarus) zu finden, daher empfiehlt es sich, vor der Überquerung vollzutanken und Proviant dabei zu haben.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Pragelpasses wird keine Maut oder Gebühr erhoben. Die Nutzung ist kostenfrei, allerdings ist der Pass an den erwähnten Wochenendzeiten eingeschränkt nutzbar.

Fazit
Der Pragelpass ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer, die anspruchsvolle Streckenführung, alpine Landschaft und einsame Passstraßen lieben. Highlights sind die wildromantische Szenerie, der geringe Verkehr außerhalb der Stoßzeiten und das ursprüngliche alpintouristische Flair vergangener Tage.