Col de la Placette

Lage und Allgemeines
Der Col de la Placette liegt im französischen Département Isère, zwischen den westlichen Ausläufern des Chartreuse-Massivs und dem Tal der Isère, in unmittelbarer Nähe zu Grenoble und Voiron. Mit rund 587 Metern Höhe ist er kein Hochgebirgspass, aber ein wichtiger Verbindungspunkt im Voralpengebiet, der besonders bei Motorradfahrern als reizvolle Alternative zu den großen Hauptverkehrsrouten geschätzt wird.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße führt von Voreppe im Süden nach Saint-Julien-de-Raz im Norden und ist über die D520 befahrbar. Die kurvige Strecke ist durch mehrere enge Kehren und kleinere Serpentinen geprägt, bleibt aber auf ganzer Länge asphaltiert und gut ausgebaut. Für Motorradfahrer ist die Route leicht bis mittelschwer einzuordnen, mit einer Denzel-Wertung von etwa 2-3. Die Herausforderung ergibt sich eher durch die Fahrdynamik auf den Kurven als durch extreme Steigungen oder unbefestigte Abschnitte, sodass die Strecke auch für weniger erfahrene Biker gut geeignet ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung ist von Frühling bis Herbst. Da der Pass nicht allzu hoch liegt, ist er normalerweise ganzjährig offen, kann aber an winterlichen Tagen (insbesondere nach Schneefall oder bei überfrierender Nässe) glatte Stellen aufweisen. In den wärmeren Monaten sind die Straßen trocken und die Umgebung in sattem Grün. An Wochenenden und während der Ferienzeit kann es insbesondere in der Nähe von Grenoble zu etwas mehr Verkehr kommen.

Historische Hintergründe
Der Col de la Placette war bereits im 19. Jahrhundert ein wichtiger Verkehrsweg zwischen Voiron und Grenoble. Sein Name leitet sich vom gleichnamigen, kleinen Hochplateau in der Nähe ab. Die Passstraße wurde immer wieder an die Anforderungen moderner Verkehrsmittel angepasst, blieb jedoch stets ein wichtiger regionaler Übergang, sowohl für den Handel als auch für Reisende.

Geologie und Landschaft
Der Pass liegt am Rand des Chartreuse-Massivs und ist von typischen Kalksteinformationen geprägt, die den Alpenvorrand charakterisieren. Die Strecke führt durch bewaldete Hänge, kleine Felsdurchbrüche und bietet weite Blicke ins Grésivaudan-Tal. Die Umgebung wirkt sowohl alpin als auch mediterran, das Landschaftsbild wechselt zwischen dichten Wäldern und lichten Freiflächen.

Infrastruktur
Entlang des Col de la Placette gibt es wenige direkte Rastmöglichkeiten, jedoch sind die Städte Voreppe und Voiron mit Tankstellen, Restaurants und kleinen Cafés gut ausgestattet. Für eine kurze Pause bieten sich einige Parkbuchten mit Ausblick auf das Isère-Tal an. Längere Stopps oder Übernachtungen empfiehlt es sich, in den nahegelegenen Orten zu planen.

Kosten / Gebühren
Die Straße über den Col de la Placette ist mautfrei. Für die Nutzung fallen keine gesonderten Gebühren an. Nur die üblichen Kosten für Benzin und eventuell Verpflegung müssen eingeplant werden.

Fazit
Der Col de la Placette überzeugt Motorradfahrer durch seine kurvige, dynamische Streckenführung, die ausgezeichneten Aussichten auf das Alpenvorland sowie die unkomplizierte Erreichbarkeit. Highlights sind die abwechslungsreiche Landschaft am Fuß der Chartreuse sowie die gute Ausgangslage für weiterführende Touren in die französischen Alpen.