Perchauer Sattel

Lage und Allgemeines
Der Perchauer Sattel verbindet als Alpenpass die österreichischen Bundesländer Steiermark und Kärnten und liegt auf etwa 994 Metern Höhe. Er stellt eine wichtige Verbindung im südlichen Rand der Alpen zwischen den Orten Scheifling und Neumarkt in der Steiermark her. Für Motorradfahrer ist der Pass ein reizvolles Ziel, das abseits der sehr stark frequentierten Alpenrouten authentische Fahrerlebnisse bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße (B317) ist durchwegs asphaltiert und in meist gutem Zustand. Sie führt mit mehreren langgezogenen, gut ausgebauten Kurven durch bewaldete Höhenlagen. Besonders empfehlenswert ist die Anfahrt von Scheifling, da landschaftlich eindrucksvoll. Die Steigungen bewegen sich mit maximal etwa 10 % im moderaten Bereich, und trotz der kurvenreichen Abschnitte ist die Straße für geübte Motorradfahrer leicht beherrschbar. In der Denzel-Skala wird der Perchauer Sattel in der Regel mit 1-2 bewertet, was bedeutet, dass die Strecke selbst für wenig routinierte Fahrer keine besonderen Schwierigkeiten birgt.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Perchauer Sattel ist ganzjährig befahrbar, es gibt keine offizielle Wintersperre. Allerdings kann in den Wintermonaten (November bis März) mit Schnee und teils vereisten Passagen gerechnet werden, was besondere Vorsicht erfordert. Die beste Zeit für Touren ist von Mai bis Oktober, wenn das Wetter meist stabil und die Strecke schneefrei ist. In den Herbstmonaten locken herrliche Laubfärbungen und angenehme Temperaturen.

Historische Hintergründe
Der Perchauer Sattel spielte schon seit Jahrhunderten eine Rolle als Verbindung zwischen den Regionen der Steiermark und Kärntens. Während der Römerzeit und im Mittelalter wurde der Sattel als Handels- und Transportroute genutzt. Heute ist die Straße ein Teil der Bundesstraße 317, die zur Erschließung der südlichen Alpenregion beiträgt.

Geologie und Landschaft
Der Pass liegt inmitten der metallhaltigen Schiefergebirge der Südostalpen, geprägt von Mischwäldern, sanften Hügeln und grünen Wiesen. Für Motorradfahrer bieten sich entlang der Strecke immer wieder beeindruckende Panoramen und Fotopunkte, besonders beim Überqueren des Scheitelpunkts. Die Landschaft wechselt zwischen dichtem Nadelwald und offenen Bergrücken, wodurch Abwechslung und reizvolle Ausblicke garantiert sind.

Infrastruktur
Am Pass selbst gibt es keine klassische Passhöhe-Gaststätte, jedoch entlang der Strecke Restaurants, Gasthäuser und kleine Cafés sowohl in Scheifling als auch in Neumarkt. Auch Tankstellen finden sich in den beiden Ortschaften. Für eine Rast bieten sich mehrere großzügige Parkbuchten an, die ideal für eine Fotopause oder zum kurzen Verweilen sind. In Notfällen ist die Versorgung jedoch nicht ganz so engmaschig wie auf stärker frequentierten Alpenpässen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Perchauer Sattels ist kostenlos, es fallen keine Maut- oder Vignettengebühren für den Passabschnitt selbst an. Lediglich für die Anfahrt per österreichischer Autobahn ist eine Vignette notwendig. Parken entlang der Strecke ist üblicherweise gebührenfrei.

Fazit
Der Perchauer Sattel überzeugt mit seiner kurvenreichen, leicht zu fahrenden Strecke, landschaftlichen Reizen und großzügigen Ausblicken in einer weniger überlaufenen Region der Alpen. Er ist bestens geeignet für entspannte Motorradtouren und bietet zudem eine gelungene Verbindung von Natur, Technik und Geschichte – ganz ohne Maut und touristische Überfüllung.