Pichlerhof

Lage und Allgemeines
Der Pichlerhof-Pass liegt in Südtirol, Italien, auf einer Höhe von etwa 1.720 Metern inmitten der Alpen. Der Pass befindet sich oberhalb des Orts Percha in der Nähe von Bruneck und ist besonders unter Motorradfahrern wegen seiner wenig befahrenen Nebenstraßen als Geheimtipp bekannt. Die Lage besticht durch beeindruckende Panoramablicke auf das Pustertal und die angrenzenden Dolomiten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Streckenführung zum Pichlerhof-Pass erfolgt ab Percha über eine schmale, teils asphaltiere, teils grob geschotterte Panoramastraße mit einigen engen Spitzkehren und mäßigen Steigungen. Die Fahrbahnqualität kann schwanken, Abschnitte mit losem Schotter sowie Schlaglöchern erfordern eine sichere Fahrtechnik und Erfahrung im Umgang mit wechselnden Fahrbahnbelägen. Die Strecke wird in einschlägigen Motorradführern mit Schwierigkeitsgrad Denzel 2–3 eingestuft, also mittelschwer und bei Nässe anspruchsvoller. Besonders Adventure- und Enduromotorräder sind vorteilhaft.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist in den schneefreien Monaten üblicherweise von Mai bis Oktober befahrbar. Eine Wintersperre ist die Regel, da Schnee und Eis die Strecke unpassierbar machen können. Die beste Reisezeit ist zwischen Juni und September, wenn die Straßen meist trocken und die Fernblicke besonders klar sind. Plötzliche Wetterumschwünge in den Bergen sowie Nebel sollte man stets einkalkulieren.

Historische Hintergründe
Der Weg über den Pichlerhof war ursprünglich eine Almzufahrt und ein historischer Versorgungsweg für die Höfe der Region. Die Bedeutung als Verkehrsverbindung war immer nur lokal; dennoch ist die Route heute ein reizvoller Abschnitt für Erkundungsfahrten im Grenzgebiet zu den Dolomiten und ein stiller Zeuge der alpinen Landwirtschaftstradition.

Geologie und Landschaft
Landschaftlich beeindruckt der Pichlerhof-Pass durch seine klare Alpenluft, die üppigen Almweiden und einen weiten Blick auf das Pustertal. Die Geologie wird von den Ausläufern der Dolomiten bestimmt: auffällig sind helle Kalksteine, grüne Wiesen und verstreute Felsformationen. Die abgelegene Natur bietet zahlreiche Fotomotive, vor allem bei Sonnenaufgang oder -untergang.

Infrastruktur
Am Pass selbst gibt es mit dem urigen Pichlerhof eine gut besuchte Einkehrmöglichkeit, die regionale Hausmannskost und Erfrischungen bietet. Eine Tankstelle findet sich im Tal in Percha, ebenso wie weitere Gastronomiebetriebe in Bruneck. Auf der Strecke sind keine Werkstätten vorhanden, Mobilfunkempfang kann eingeschränkt sein – eine gute Vorbereitung ist ratsam.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung der Passstraße zum Pichlerhof fallen keine Maut- oder Durchfahrtsgebühren an. Gegebenenfalls wird für das Parken am Hof bei längeren Aufenthalten ein kleiner Obolus verlangt. Die Einkehr in den Gasthof ist natürlich kostenpflichtig.

Fazit
Der Pichlerhof-Pass bietet Motorradfahrern einen wenig bekannten, naturnahen und landschaftlich reizvollen Übergang mit mittlerem fahrerischem Anspruch. Highlights sind die herrlichen Panoramablicke, die abwechslungsreiche Streckenführung und die echte Südtiroler Gastfreundschaft am Ziel.