Bergpass Details

Bocchetta di Margosio

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Nordpiemont
Höhe: 1332 m
Schwierigkeitsgrad: 2-3  
Koordinaten: 45.667369, 8.127500
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Die Bocchetta di Margosio ist ein wenig bekannter Alpenpass im nördlichen Piemont, unweit der Grenze zwischen den Provinzen Biella und Vercelli. Mit einer Höhe von rund 1332 Metern gehört der Pass zu den mittelhohen Übergängen der Region rund um das obere Sessera-Tal. Die Verbindung ist typisch für den italienischen Alpenraum: teils abgelegen, wildromantisch und bietet eine enge Verbindung zwischen traditionellen Almen und tieferen Talsiedlungen. Für Motorradfahrer ist der Pass ein echter Geheimtipp abseits der großen Alpenrouten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zur Bocchetta di Margosio wird meist über schmale, teils steile und unbefestigte Forststraßen bestritten. Die Strecke ist nur zum Teil asphaltiert, der größere Teil verlangt, besonders bei Nässe, solide Offroad-Erfahrung und ein geländetaugliches Motorrad. Schroffe Kehren und grober Schotter lassen keine Langeweile aufkommen. Die Denzel-Wertung liegt bei etwa SG4, was eine anspruchsvollere, aber für erfahrene Endurofahrer machbare Strecke bedeutet. Großer Gegenverkehr ist selten, dafür muss jederzeit mit Weidevieh oder Forstfahrzeugen gerechnet werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit reicht von Mitte Juni bis Anfang Oktober, da im Winter und Frühjahr die Passstraße meist verschneit bzw. stark durchfeuchtet und teils unpassierbar ist. Eine offizielle Wintersperre besteht nicht, jedoch ist die Befahrung außerhalb des Hochsommers nur mit entsprechender Ausrüstung ratsam. Plötzlicher Nebel und kurze Wetterumschwünge sind selbst im Sommer möglich, ab mittags ziehen oft Wolken auf, die die Sicht erheblich beeinträchtigen können.

Historische Hintergründe
Historisch diente die Bocchetta di Margosio vor allem als Alm- und Schmugglerpfad. Die Verbindung zwischen dem oberen Biellese und dem Valsesia war traditionell eine wichtige, allerdings nie stark befestigte Route. Spuren alter Hirtenhütten und teils noch genutzte Almen zeugen heute von der langjährigen Nutzung abseits des Massentourismus.

Geologie und Landschaft
Geologisch dominiert kristallines Gestein, das die schroff aufragenden Hänge und tief eingeschnittenen Täler prägt. Die Landschaft wirkt rau und urwüchsig, mit dichten Wäldern, Felsen und blumenübersäten Bergwiesen. Immer wieder eröffnen sich aussichtsreiche Blicke zu den nahen Gipfeln der Alpi Biellesi und in das Valsesia. Besonders im Sommer lockt die kontrastreiche Vegetation mit einer erstaunlichen Blütenvielfalt.

Infrastruktur
Die Infrastruktur ist am Pass selbst sehr spärlich. Rastmöglichkeiten, Tankstellen oder Einkehrmöglichkeiten finden sich nur in den Talorten, z. B. in Trivero oder Coggiola. Am Pass selbst gibt es keinen bewirtschafteten Stützpunkt; Proviant und ausreichend Treibstoff sollten also vorher organisiert werden. Die Route ist zudem nicht für größere Gruppen oder Fahrzeuge geeignet, da Ausweichstellen selten und eng sind.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Bocchetta di Margosio ist derzeit ohne Maut oder weitere Gebühren möglich. Es gibt keine Absperrungen oder Kontrollen, allerdings sollte man sich stets über aktuelle Forstarbeiten oder Sperrungen informieren, da die Strecke gelegentlich von der lokalen Verwaltung kurzfristig gesperrt werden kann.

Fazit
Die Bocchetta di Margosio bietet abenteuerliche Streckenführung, Einsamkeit und eine beeindruckende Natur fernab ausgetretener Touristenpfade. Höhepunkte sind die anspruchsvolle Offroad-Strecke, die ursprüngliche Alpenlandschaft und der herrliche Blick auf Almen und Berggipfel. Wer das Ursprüngliche sucht und etwas Erfahrung im Gelände mitbringt, findet hier eine lohnende Herausforderung.

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