Ploshtan

Lage und Allgemeines
Der Ploshtan-Pass zählt zu den weniger bekannten, aber äußerst reizvollen Bergpässen im nördlichen Albanien. Mit seiner Höhe von etwa 1.203 Metern bietet er einen attraktiven Übergang zwischen dem malerischen Valbonatal und der Gegend rund um die Koman-Region. Die Region ist für ihre abgeschiedene Lage und den noch weitgehend unerschlossenen Charakter bekannt und zieht vor allem abenteuerlustige Motorradreisende an.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist größtenteils eine schmale, unbefestigte Schotterpiste, die sich in zahlreichen Kurven und teils engen Kehren durch idyllische Berglandschaft windet. Aufgrund der teilweise schlechten Wegbeschaffenheit, Schotter, losen Steinen und gelegentlichen Auswaschungen besitzt der Ploshtan-Pass einen hohen Anspruch an Fahrtechnik und Konzentration. Für geübte Enduro- und Reiseendurofahrer wird der Schwierigkeitsgrad nach Denzel mit einer 4–5 bewertet. Vor allem bei nassem Wetter steigt die Schwierigkeit deutlich an und macht den Pass zu einer echten Herausforderung.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für eine Befahrung des Ploshtan ist von Ende Mai bis Anfang Oktober. In den Wintermonaten und häufig auch im Frühjahr ist die Passstraße aufgrund von Schnee und aufgeweichten Wegen oft unpassierbar. Selbst im Sommer können Regengüsse matschige Abschnitte verursachen. Im Frühling und Herbst bieten sich jedoch spektakuläre Aussichten und eine besonders ruhige, naturbelassene Atmosphäre.

Historische Hintergründe
Der Pass wurde ursprünglich als Teil lokaler Verbindungswege genutzt und hatte strategische Bedeutung für umliegende Gemeinden. Bis heute ist der Ploshtan eher ein regionaler Verkehrsweg als eine ausgebaute Passstraße, was seinen ursprünglichen Charakter unterstreicht und ihm eine besondere Authentizität verleiht.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung beeindruckt durch ihren Wechsel von steil aufragenden Kalksteinfelsen, grünen Berghängen und dichten Buchen- sowie Mischwäldern. Die Sicht reicht stellenweise bis zu den charakteristischen Gipfeln der albanischen Alpen. Charakteristisch sind geologisch interessante Felsformationen, die teils von jahrtausendelanger Erosion geprägt wurden. Die Landschaft ist ursprünglich und kaum von menschlichen Eingriffen verändert.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang und unmittelbar am Pass ist minimal. Möglichkeiten zur Rast finden sich nur sporadisch, meist in Form kleiner Lichtungen. Die nächsten Tankstellen, Restaurants oder Unterkünfte liegen in den umliegenden Ortschaften Valbona oder Fierzë und sind mehrere Kilometer entfernt. Es empfiehlt sich, ausreichend Proviant und Treibstoff mitzuführen, da keine Versorgungsmöglichkeiten direkt am Pass bestehen.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Ploshtan-Passes fallen keinerlei Gebühren oder Mautkosten an. Der Pass ist vollständig frei zugänglich; jedoch sollte bedacht werden, dass auf die Eigenverantwortung der Fahrer gesetzt wird und keinerlei Rettungs- oder Pannenservice gewährleistet ist.

Fazit
Der Ploshtan-Pass begeistert mit wilder Natur, anspruchsvoller Streckenführung und atemberaubenden Ausblicken auf die albanischen Alpen. Wer abenteuerliche, wenig befahrene Routen mit echtem Offroad-Charakter sucht, wird hier echte Highlights finden – jedoch sollten Motorradreisende bereit sein, auf Komfort zu verzichten und die wilde Schönheit der albanischen Berge in ihrer Ursprünglichkeit zu erleben.