Zahum

Lage und Allgemeines
Der Zahum-Pass befindet sich im zentralen Teil von Bosnien und Herzegowina und verbindet die Regionen zwischen den Städten Konjic und Jablanica mit den abgelegeneren Gebieten im Dinarischen Gebirge. Mit einer Höhe von etwa 1.225 Metern bietet der Pass weite Ausblicke über die umliegenden Hügel und Täler und fühlt sich besonders für Motorradfahrer authentisch und ursprünglich an. Der Pass ist noch ein kleiner Geheimtipp und von touristischen Massen weitgehend verschont.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Zahum-Pass ist größtenteils asphaltiert, aber an einigen Passagen muss mit Schotterabschnitten und teilweise losem Untergrund gerechnet werden. Die Straße ist schmal und nicht immer in bestem Zustand, was eine gute Fahrzeugbeherrschung voraussetzt. Besonders bei Nässe kann der Untergrund rutschig werden. Aus Motorradsicht entspricht der Pass etwa der Denzel-Wertung 3 bis 4: also leicht bis mittelschwer, jedoch mit erhöhter Aufmerksamkeit bei wechselnden Straßenabschnitten. Die Kurven sind reizvoll, jedoch oft nicht einsehbar.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Zahum-Pass ist witterungsbedingt nicht ganzjährig befahrbar. In den Wintermonaten (etwa November bis April) ist aus Sicherheitsgründen meist mit Sperrungen oder schwer passierbaren Abschnitten zu rechnen. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer liegt zwischen Mai und Oktober, wenn die Straßen weitgehend schneefrei sind und das milde Klima in dieser Höhe angenehmes Fahren ermöglicht. Plötzliche Wetterumschwünge sind in den Bergen jedoch nicht auszuschließen.

Historische Hintergründe
Wie viele Pässe in Bosnien und Herzegowina spielte auch der Zahum-Pass eine Rolle als historischer Verbindungsweg zwischen den Gebieten des ehemaligen Osmanischen Reiches und den westlichen Landesteilen. Während des 20. Jahrhunderts nutzten ihn lokale Bevölkerung und Partisanen gleichermaßen als Rückzugs- und Versorgungsweg in schwer zugänglicher Bergregion.

Geologie und Landschaft
Geologisch liegt der Pass im Bereich des Dinarischen Gebirges, das durch markante Kalkstein- und Dolomitschichten geprägt ist. Die Landschaft ist geprägt von kahlen Bergrücken, weiten Almflächen und einzelnen Baumgruppen. Besonders im Frühsommer und Herbst zeigt sich die Region in eindrucksvollen Farben, die Aussicht reicht bei klarer Sicht bis zu weit entfernten Höhenzügen – ein Paradies für Natur- und Fotofreunde.

Infrastruktur
Direkt am und auf dem Zahum-Pass gibt es keine größere Infrastruktur. Tankstellen oder Einkehrmöglichkeiten finden sich erst in den nächstgelegenen Ortschaften wie beispielsweise Konjic oder Prozor-Rama. Wer sich auf den Pass wagt, sollte ausreichend Treibstoff und gegebenenfalls Proviant dabeihaben. Rastmöglichkeiten bieten sich entlang der Strecke an, allerdings meist nur in Form von kleinen Haltebuchten oder Naturplätzen mit Ausblick.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Zahum-Passes fallen keine Maut- oder Straßengebühren an. Der Pass ist uneingeschränkt öffentlich zugänglich, jedoch sollte man sich stets über die aktuelle Wetter- und Straßensituation informieren, da plötzliche Sperrungen oder Bauarbeiten nicht ausgeschlossen sind.

Fazit
Motorradfahrer erwartet am Zahum-Pass eine einsame, kurvenreiche und landschaftlich reizvolle Strecke fernab bekannter Hauptrouten. Highlights sind die abwechslungsreiche Wegführung, unberührte Natur und beeindruckende Ausblicke ins Herz des Dinarischen Gebirges. Wer Abenteuer und Ursprünglichkeit sucht, wird hier fündig.