Schiener Berg

Lage und Allgemeines
Der Schiener Berg liegt im äußersten Süden von Deutschland, im Grenzgebiet zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz. Eingebettet zwischen Radolfzell am Bodensee und Stein am Rhein, ist der Höhenzug ein markanter Bestandteil des Hegaus. Mit rund 683 Metern ist er zwar kein klassischer Alpenpass, doch gerade für Motorradfahrer bietet er reizvolle Anstiege, abwechslungsreiche Aussichten und eine entspannte Alternative zu den hochalpinen Pässen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße über den Schiener Berg ist gut ausgebaut und führt über zahlreiche Kurven durch waldreiche Abschnitte, kleine Weiler und bietet immer wieder freie Blicke Richtung Bodensee. Die Steigungen sind moderat und auch für weniger geübte Fahrer gut zu bewältigen. Mit einer geschätzten Denzel-Wertung von 2-3 ist der Schiener Berg als leicht bis mittelschwer einzuordnen – ideal zum Cruisen und Genießen, aber auch mit ein paar technisch interessanten Abschnitten, besonders zwischen Moos und Schienen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung ist von Frühling bis Spätherbst. Bereits ab März lockt die Blüte der umliegenden Streuobstwiesen, und im Herbst ist das Farbenspiel der Laubwälder spektakulär. Im Winter kann es auf den Hochlagen zu Schneefall und glatten Straßen kommen, oft wird bei starken Schneeverhältnissen kurzfristig gesperrt oder nicht gestreut. Eine regelmäßige Wintersperre gibt es zwar nicht, aber aktuelle Wetter- und Straßenberichte sollten beachtet werden.

Historische Hintergründe
Der Schiener Berg diente schon im Mittelalter als natürlicher Grenz- und Fluchtraum. Bereits die Römer nutzten das Gebiet als strategisch günstig gelegene Verbindung zwischen Rhein und Bodensee. Im 19. Jahrhundert war die Region ein Rückzugsort für religiöse Gemeinschaften, unter anderem für Angehörige des Klosters St. Georgen, dessen Spuren noch heute in nahegelegenen Ortschaften zu finden sind.

Geologie und Landschaft
Der Schiener Berg ist charakteristisch für den Hegau: sanfte Hügel, Moränen und ein Untergrund aus Molasse- und Nagelfluhgestein. Dichte Mischwälder, weite Obstbaumwiesen und immer wieder sanfte Lichtungen prägen die Strecke. Besonders beeindruckend sind die Ausblicke auf den Bodensee und in die Schweizer Alpen, die sich vor allem an klaren Tagen vom Hochplateau aus bieten.

Infrastruktur
Entlang der Strecke finden Motorradfahrer in den Ortschaften wie Worblingen, Schienen und Bankholzen zahlreiche Möglichkeiten zur Rast – von landestypischen Gasthöfen bis zu kleinen Cafés. Tankstellen sind gut verteilt, größere Servicepunkte gibt es in Radolfzell und Stein am Rhein. Im Sommer laden Biergärten und Aussichtsterrassen zu Zwischenstopps ein, typische regionale Küche inklusive.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Schiener Bergs fallen keine Maut- oder Straßengebühren an. Auch Parkplätze entlang der Strecke sind meist kostenlos, lediglich in touristisch stark frequentierten Abschnitten kann es zu kostenpflichtigen Parkflächen kommen.

Fazit
Für Motorradfahrer ist der Schiener Berg ein echtes Highlight: Kurvenreiche Strecken, entspannte Auffahrten und eindrucksvolle Ausblicke auf den Bodensee werden kombiniert mit gastfreundlicher Infrastruktur. Ein Muss für alle, die das südliche Deutschland und seine landschaftlichen Reize auf zwei Rädern erleben möchten.