Am grauen Kreuz

Lage und Allgemeines
Der Bergpass "Am grauen Kreuz" liegt im Hunsrück, einem Mittelgebirge im Westen Deutschlands, oberhalb von Morbach und in der Nähe des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Mit einer Höhe von etwa 695 Metern ist er eine der markanteren Erhebungen der Region und bei Motorradfahrern als eher unbekannter, aber reizvoller Pass geschätzt. Die Landschaft ringsum ist geprägt von dichten Wäldern und ausgedehnten Wiesenflächen und bietet durch die Abgeschiedenheit einen fast alpinen Charakter.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist asphaltiert und meist sehr schmal, mit einigen engen Kehren und wechselnden Steigungen. Die Strecke ist wenig befahren und bietet dadurch viel Fahrspaß, aber auch einige Herausforderungen durch den teils unbefestigten Rand sowie lose Splitter und Laub, besonders nach Regen. Unerfahrene Fahrer sollten achtsam sein, da die Absicherung gering ist und einige Passagen eng und kurvig verlaufen. Nach Denzel-Skala wird der Pass meist mit Schwierigkeitsgrad 2 bewertet – damit bietet er ein moderates Niveau, das sportliche Fahrer genießen, ohne sich zu überfordern.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Am grauen Kreuz ist ganzjährig befahrbar, im Winter wird die Straße jedoch bei starkem Schneefall oder Glätte gesperrt oder nicht geräumt. Speziell im Frühjahr herrscht oft noch Frost, und über Nacht kann sich Reif auf der Fahrbahn bilden. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, da die Temperaturen angenehm sind und die Natur ihre volle Pracht entfaltet. Im Herbst erwartet Motorradfahrer hier eine spektakuläre Laubfärbung.

Historische Hintergründe
Die Region rund um das "Graue Kreuz" war historisch schon früh ein wichtiger Verkehrsweg und diente im 19. Jahrhundert als Verbindung zwischen den Dörfern. Das namensgebende Kreuz erinnert an einen alten Grenzstein oder ein Sühnekreuz, das Wanderern und Reisenden früher Schutz bot. Heute zeugt es noch von der langen Geschichte des Ortes und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Geologie und Landschaft
Der Pass verläuft auf den typischen Hunsrück-Schieferhöhen. Tiefe Wälder, kleine Moore und offene Hochflächen wechseln sich ab. Besonders eindrucksvoll sind die weiten Ausblicke auf den Hochwald und bei klarem Wetter sogar bis zur Eifel. Die geologische Vielfalt spiegelt sich auch in den wechselnden Böden wider – vom festen Schiefer bis zu sandigen Abschnitten.

Infrastruktur
Direkt am Pass selbst gibt es keine größere Raststätte oder Tankstelle. Die nächste Möglichkeit zur Einkehr bietet Morbach mit mehreren Gaststätten und Cafés, etwa 8 km entfernt. Einfache Parkplätze und kleine Picknickplätze ohne besondere Ausstattung sind in der Umgebung vorhanden. Motorradfahrer sollten vor der Befahrung für ausreichend Benzin und Verpflegung sorgen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Passes am grauen Kreuz ist kostenlos. Es fallen keine Mautgebühren, Passkarten oder spezielle Erlaubnisse an. Parkplätze und Aussichtspunkte sind öffentlich zugänglich.

Fazit
Der Pass "Am grauen Kreuz" überzeugt durch seine naturnahe Streckenführung, moderate Schwierigkeit und unberührte Hunsrück-Landschaft. Die Mischung aus Geschichte, Geologie und Fahrspaß, besonders in den Monaten Mai bis Oktober, macht ihn zu einem echten Geheimtipp für abenteuerlustige Motorradfahrer.