Calar Alto

Lage und Allgemeines
Der Calar Alto ist ein Gebirgspass in der südspanischen Provinz Almería und liegt in der Sierra de Los Filabres. Mit etwa 2160 Metern Höhe ist er einer der höchsten, legal befahrbaren Straßenpässe auf der Iberischen Halbinsel und bietet vor allem Motorradfahrern ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Der Pass ist bekannt für sein Observatorium auf dem Gipfel – die Sternwarte von Calar Alto – und zieht nicht nur Motorradbegeisterte, sondern auch Wissenschaftler und Naturfreunde an.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße zum Calar Alto, vor allem von Gérgal oder Serón aus, windet sich in zahlreichen Kurven und bietet diverse Serpentinen, die technisch anspruchsvoll, aber nicht übermäßig schwierig sind. Die Strecke ist asphaltiert und meist in gutem Zustand, doch Grip und Sicht können je nach Wetterlage variieren. Mit einer Denzel Wertung von etwa 2-3 ist der Pass durchaus auch für weniger erfahrene Fahrer geeignet, jedoch sollten die zahlreichen enge Kurven und Anstiege mit der nötigen Umsicht befahren werden. Die Fernsicht und das seltene Verkehrsaufkommen machen die Fahrt besonders reizvoll.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradtour über den Calar Alto ist von Mai bis Oktober. Im Winter kann der Pass aufgrund von Schnee zeitweise gesperrt sein, insbesondere in den Monaten Januar bis März. Die Sommer sind sonnig und warm, aber auf 2000 Metern kann es auch dann kühl und windig werden. Plötzliche Wetteränderungen sind möglich, daher sollte man warme Kleidung und Regenausrüstung mitführen.

Historische Hintergründe
Die Passstraße wurde ursprünglich zur Erschließung des Gebiets und für den Bau des astronomischen Observatoriums angelegt, das seit den 1970ern international bedeutende Forschung ermöglicht. Die Region war zuvor schwer zugänglich; erst der Bau der Straße machte das Gebiet dauerhaft für den Individualverkehr erreichbar. Der Calar Alto ist daher eng mit der modernen wissenschaftlichen Entwicklung Andalusiens verknüpft.

Geologie und Landschaft
Geologisch besteht die Sierra de Los Filabres überwiegend aus Gneis und Schiefer, mit beeindruckenden Felsformationen und ausgedehnten Pinien- und Steineichenwäldern. Die Hochlagen des Calar Alto bieten eine raue, fast karge Landschaft mit beeindruckenden Panoramen über das andalusische Binnenland und bis zur Mittelmeerküste. Bei klarem Wetter sind spektakuläre Ausblicke garantiert, was diesen Pass besonders für Genießer von Natur und Weitblicken empfiehlt.

Infrastruktur
Auf dem Pass selbst gibt es keine klassischen Einkehrmöglichkeiten; das Observatorium ist nicht öffentlich zugänglich, bietet aber gelegentlich Führungen nach Anmeldung. Die nächsten Tankstellen und Restaurants befinden sich in den Orten Gérgal und Serón, daher ist vorausschauende Planung beim Tanken und für Essenspausen angeraten. Am Pass gibt es lediglich wenige Parkmöglichkeiten zum Verweilen und für Fotostopps.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Calar Alto ist kostenlos. Es fallen keine Mautgebühren oder Sperrgebühren an. Lediglich spezielle Veranstaltungen oder geführte Touren durch das Observatorium könnten kostenpflichtig sein.

Fazit
Der Calar Alto begeistert Motorradfahrer mit seiner kurvenreichen Aufstiegsstrecke, atemberaubenden Fernsichten und der einmaligen Hochlandatmosphäre. Highlights sind die gute Straßenführung, geringe Verkehrsdichte und die beeindruckenden Ausblicke. Wer eine besondere Motorradpassfahrt sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.