Puerto de Navalmoral

Lage und Allgemeines
Der Puerto de Navalmoral ist ein beeindruckender Bergpass in der Provinz Ávila im Norden der Sierra de Gredos in Zentralspanien. Auf etwa 1514 Metern Höhe verbindet er das Tiétar-Tal mit der Hochebene rund um Ávila und ist vor allem bei Motorradfahrern für seine landschaftliche Schönheit und ruhige Lage bekannt. Er liegt abseits der großen Touristenrouten und bietet echtes Spanien-Feeling abseits der Hauptverkehrswege.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Puerto de Navalmoral ist asphaltiert, aber schmal und kurvenreich. Besonders attraktiv sind die Serpentinen auf der Nordseite, die sich in engen Schleifen durch dichte Kiefernwälder ziehen. Die Steigungen sind moderat, gelegentlich jedoch abrupt – gerade in den Kurven ist fahrerisches Können gefragt. Insgesamt ist der Pass mit einer Denzel-Wertung von 2 bis 3 (auf einer Skala von 1 = leicht bis 5 = schwer) für erfahrene Motorradfahrer problemlos zu meistern, aber wegen der Kurvenfreude besonders reizvoll.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Im Frühjahr und Herbst bieten die umliegenden Laubwälder tolle Farbenspiele. Im Winter ist der Pass häufig schneebedeckt oder gesperrt, insbesondere von November bis teilweise April. Plötzliche Wetterumschwünge sind in den Bergen jederzeit möglich, daher ist eine aktuelle Wetterabfrage vor der Befahrung ratsam.

Historische Hintergründe
Der Puerto de Navalmoral war einst eine wichtige Handelsroute zur Überquerung der Sierra de Gredos und verbindet seit Jahrhunderten verschiedene Kulturräume Kastiliens. Historische Bedeutung erlangte der Pass aber auch als Verkehrsweg für Ökonomie und Pilgerreisen, bleibt aber, anders als andere bekanntere Übergänge, ein Geheimtipp für Individualisten.

Geologie und Landschaft
Der Pass liegt in einer wildromantischen Granitlandschaft, geprägt von kantigen Felsen, ausgedehnten Kiefernwäldern und blühenden Wiesen im Frühling. Die Aussicht reicht bis zu den höchsten Gipfeln der Sierra de Gredos und über das weite kastilische Hochland hinweg. Die Ursprünglichkeit der Landschaft und der Wechsel von offenen Panoramablicken und engen, bewaldeten Abschnitten machen den Pass landschaftlich besonders reizvoll.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine größere Infrastruktur. Die nächsten Tankstellen sowie Cafés und einfache Restaurants finden sich in den Orten Mombeltrán und San Esteban del Valle, jeweils eine kurze Fahrt entfernt. Rastmöglichkeiten bieten die Natur und vereinzelte Parkbuchten am Straßenrand, aber keine bewirtschafteten Hütten oder Hotels direkt auf dem Pass. Für Übernachtungen empfiehlt sich eine Unterkunft in den umliegenden Dörfern.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Puerto de Navalmoral ist kostenfrei. Es gibt weder Mautstellen noch Parkgebühren entlang der Strecke.

Fazit
Der Puerto de Navalmoral begeistert Motorradfahrer durch seine kurvenreiche, wenig befahrene Strecke, ursprüngliche Natur, schöne Panoramen und spanisches Flair abseits der Massen. Wer ruhiges Fahrvergnügen kombiniert mit landschaftlicher Vielfalt und authentischem Ambiente sucht, findet hier ein echtes Highlight der Sierra de Gredos.