Puerto de El Boquerón

Lage und Allgemeines
Der Puerto de El Boquerón ist ein reizvoller spanischer Gebirgspass in der Region Kastilien und León, unweit der Ortschaft San Bartolomé de Pinares und etwa 70 Kilometer westlich von Madrid. Mit einer Höhe von rund 1315 Metern bietet der Pass eine attraktive Verbindung über die Sierra de Malagón. Motorradfahrer finden hier eine wenig befahrene, landschaftlich schöne Route abseits der großen Touristenströme.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Puerto de El Boquerón führt über die Landstraße AV-503. Sie ist durch zahlreiche weite Kurven und einige engere Kehren geprägt, eignet sich aber gut für Straßenmotorräder jeder Kategorie. Der Belag ist überwiegend in gutem Zustand, mit gelegentlichen kleineren Unebenheiten. Die Denzel-Wertung liegt bei etwa 1 bis 2, was eine einfache bis mittelschwere Strecke beschreibt. Insgesamt ist der Pass auch für weniger geübte Motorradtourer gut zu bewältigen, lediglich bei Nässe oder in den späten Herbst- und Wintermonaten ist entsprechende Vorsicht geboten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Überquerung des Puerto de El Boquerón ist von Frühling bis Herbst, insbesondere zwischen April und Oktober. In den Wintermonaten kann der Pass bei Schneefall und Eis für den Verkehr vorübergehend gesperrt werden oder nur eingeschränkt befahrbar sein. Das Klima ist kontinental geprägt, mit kalten Wintern und angenehmen, aber teils sehr heißen Sommern. Besonders eindrucksvoll ist der Pass im Frühjahr, wenn die umliegende Natur grünt und die Temperaturen für Motorradtouren optimal sind.

Historische Hintergründe
Der Puerto de El Boquerón war über Jahrhunderte ein strategischer Übergang in Mittelspanien, der schon von Hirten und Händlern als Verbindung zwischen Kastilien und den westlichen Provinzen genutzt wurde. Im Spanischen Bürgerkrieg hatten Pässe dieser Region zudem eine gewisse militärische Bedeutung, auch wenn El Boquerón selbst eher abseits großer Konflikte blieb.

Geologie und Landschaft
Die umliegende Landschaft ist geprägt von den Ausläufern der Sierra de Malagón, einem Teilgebirge des Iberischen Scheidegebirges. Granitfelsen und großflächige Kiefern- und Steineichenwälder wechseln sich ab, dazu bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die weiten Ebenen Kastiliens. Besonders eindrucksvoll ist die Weite des Himmels in dieser Region, die sich an klaren Tagen in Szene setzt. Wildtiere wie Hirsche und verschiedene Greifvögel sind ebenfalls häufig zu beobachten.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine größere touristische Infrastruktur. Die nächste Tankstelle und Einkaufsmöglichkeiten finden sich in San Bartolomé de Pinares oder in der etwas größeren Stadt Ávila (ca. 25 km entfernt). Kleine Bars und Restaurants laden in den umliegenden Dörfern zur traditionellen kastilischen Küche ein. Rastplätze entlang der Route sind eher selten, aber einige schöne Stellen bieten sich für ein kurzes Picknick mit fantastischer Aussicht an.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Puerto de El Boquerón ist kostenfrei. Weder Mautgebühren noch spezielle Auflagen sind für Motorradfahrer zu beachten.

Fazit
Der Puerto de El Boquerón punktet durch seine landschaftliche Schönheit, die überwiegend gut ausgebaute Strecke und die ruhige Atmosphäre abseits des Massentourismus. Highlights sind die weiten Panoramablicke, die naturbelassene Umgebung und die Möglichkeit, Kastiliens Ursprünglichkeit aus dem Sattel zu erleben.