Ortzanzurieta

Lage und Allgemeines
Der Ortzanzurieta ist ein spektakulärer Bergpass in den spanischen Pyrenäen, nicht weit entfernt von der Grenze zu Frankreich. Er befindet sich im Norden Navarras, inmitten einer faszinierenden Gebirgslandschaft, die Teil des Nationalparks ist. Der Pass erreicht eine Höhe von etwa 1.570 Metern und wird sowohl von Motorradfahrern als auch Wanderern wegen seiner überwältigenden Aussicht und der Nähe zur berühmten Pilgerroute des Jakobswegs geschätzt.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Streckenführung des Ortzanzurieta-Passes ist kurvenreich und größtenteils asphaltiert, mit einigen Abschnitten, die unbefestigt oder grob geschottert sein können. Besonders anspruchsvoll sind die Abschnitte auf der Nordseite, die mit engen Kehren und steileren Passagen die Aufmerksamkeit und Fahrtechnik fordern. Denzel gibt für diesen Pass eine Wertung von S1 bis S2, je nach Zustand der Schotterpassagen – also eine mittlere Schwierigkeit, bei der Offroad-Erfahrung von Vorteil ist.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für Motorradfahrer ist von Juni bis Oktober. In den Wintermonaten ist der Pass in der Regel aufgrund von Schnee und Eis unpassierbar und häufig gesperrt. Selbst im Frühjahr und Herbst sollten Fahrer auf plötzliche Wetterumschwünge, dichten Nebel oder starke Winde vorbereitet sein, die die Sicht und die Fahrsicherheit beeinträchtigen können.

Historische Hintergründe
Historisch war der Ortzanzurieta-Pass eine alternative Route zum benachbarten Ibañeta-Pass für Pilger auf dem Jakobsweg. Die Region war Teil strategischer Grenzbereiche zwischen Spanien und Frankreich und spielte immer wieder eine Rolle bei militärischen Bewegungen und Grenzstreitigkeiten. Die Nähe zum legendären Rolandspass unterstreicht die kulturelle Bedeutung dieser Route.

Geologie und Landschaft
Geologisch beeindruckt das Passgebiet durch kristalline und kalkhaltige Felsformationen, die von eiszeitlichen Prozessen geformt wurden. Die Landschaft besticht durch weite grüne Wiesen, steile Berghänge und großartige Ausblicke auf die Pyrenäen und das darunterliegende Tal. Häufig begegnet man Schafherden und typischer Hochlandflora – ein Paradies für Naturfreunde.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine größeren Rast- oder Tankmöglichkeiten. Die nächste Tankstelle findet sich im Tal, meist im Ort Roncesvalles. Einige einfache Einkehrmöglichkeiten bestehen ebenfalls nur im Tal. Die Strecke ist insgesamt eher einsam, sodass eine gute Vorbereitung (voller Tank, Getränke, Proviant) unbedingt ratsam ist.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Ortzanzurieta fallen keine Maut- oder Straßengebühren an. Der Pass ist öffentlich und frei zugänglich. Lediglich im Rahmen von Nationalparkauflagen könnte es saisonale Beschränkungen für Fahrzeuge geben, jedoch sind keine regulären Kosten zu erwarten.

Fazit
Der Ortzanzurieta ist ein abgelegener, landschaftlich herausragender Pyrenäenpass, der durch eine anspruchsvolle Strecke, spektakuläre Aussichten und seine Nähe zum Jakobsweg punktet. Wer Naturverbundenheit, wenig befahrene Routen und fahrerische Herausforderung schätzt, wird diesen Pass als echtes Highlight erleben.