Glyderau

Lage und Allgemeines
Der Glyderau-Bergpass liegt im Herzen von Nordwales, eingebettet zwischen den bekannten Ortschaften Capel Curig und Bethesda. Er erstreckt sich am Fuße der Glyderau-Bergkette im Snowdonia-Nationalpark und gehört damit zu einer der landschaftlich eindrucksvollsten Regionen Großbritanniens. Mit einer Passhöhe von etwa 318 Metern bietet er nicht die spektakuläre Höhe der Alpenpässe, zieht aber vor allem Motorradfahrer durch seine wilde Natur und die abwechslungsreiche Route an.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passage selbst ist Teil der A5, einer gut ausgebauten, aber kurvigen Straße, die sich in langen Schwüngen durch die felsige Berglandschaft schlängelt. Der Anstieg ist sanft, aber die Strecke ist nicht zu unterschätzen: Enge Kurven, mögliche Steinschläge und wechselnde Sichtverhältnisse stellen dennoch Ansprüche an Können und Konzentration. Die Denzel-Skala würde für den Glyderau-Pass einen Wert von 2 vergeben – technisch einfach, jedoch landschaftlich herausfordernd und mit typischen britischen Wetterverhältnissen zu rechnen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Passage ist zwischen Mai und September, wenn die Chance auf trockenes Wetter am höchsten ist. Im Winter kann die Straße durch Schnee, Eis oder Nebel unpassierbar sein; offizielle Wintersperren gibt es jedoch keine. Dennoch empfiehlt es sich, vor der Fahrt aktuelle Wetter- und Straßeninformationen einzuholen. Besonders im Frühjahr und Herbst können starke Regenfälle und Windböen auftreten.

Historische Hintergründe
Die Route folgt historischen Handels- und Militärwegen, die bereits in der Römerzeit genutzt wurden. Später spielte sie eine zentrale Rolle bei der industriellen Erschließung von Nordwales, insbesondere beim Transport von Schiefer und anderen Rohstoffen. Die heutige A5 wurde im 19. Jahrhundert als Hauptverbindung zwischen London und dem Irischen Meer gebaut.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Passes ist geprägt von dramatischen Felsformationen, klaren Bergseen und einer faszinierenden Mischung aus alpinen Wiesen und rauen Heideflächen. Der Glyderau selbst ist ein uraltes Gebirge, das durch tektonische Aktivitäten und Vergletscherung geformt wurde. Besonders auffällig sind die bizarren Felszacken und das markante Relief, das sich eindrucksvoll gegen den walisischen Himmel abzeichnet.

Infrastruktur
Rastmöglichkeiten befinden sich vor allem in den angrenzenden Dörfern Capel Curig und Bethesda. Dort gibt es urige Cafés, kleine Hotels und einige traditionelle Pubs. Tankstellen sind in Capel Curig und im nahegelegenen Betws-y-Coed vorhanden. Entlang der Passstraße selbst ist die Infrastruktur spartanisch – eine Pause im Freien bietet sich jedoch an den zahlreichen Parkbuchten mit grandioser Aussicht an.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Glyderau-Passes ist kostenlos. Es fallen weder Maut- noch Parkplatzgebühren an. Lediglich für das Parken auf bestimmten Wanderparkplätzen in der Nationalparkregion kann gegebenenfalls eine geringe Gebühr anfallen.

Fazit
Der Glyderau-Pass ist ein absolutes Highlight für Motorradfahrer, die spektakuläre Naturkulissen und entspannte Kurvenfahrten suchen. Eine abwechslungsreiche Strecke, britische Wetter-Abenteuer und die wilde Bergwelt des Snowdonia-Nationalparks machen die Durchfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.