Nea Kotili

Lage und Allgemeines
Der Nea Kotili Pass befindet sich im nördlichen Teil Griechenlands, eingebettet in das malerische Pindos-Gebirge auf etwa 1525 Metern Höhe. Die Gegend ist noch wenig vom Massentourismus erschlossen, was sie für Motorradfahrer besonders attraktiv macht. Der Pass verbindet die Regionen Westmakedonien und Thessalien und bietet Abwechslung zwischen alpinen Hochebenen und bewaldeten Abfahrten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke ist überwiegend asphaltiert, kann jedoch stellenweise beschädigt oder verschmutzt sein, da Instandhaltungsarbeiten nicht regelmäßig stattfinden. Einige Abschnitte sind eng, mit kurvigen Kehren, steilen Rampen und gelegentlichen, nicht gesicherten Abhängen, weshalb eine vorausschauende Fahrweise geboten ist. Mit einer Denzel-Schwierigkeit von etwa 2 bis 3 richtet sich die Route an erfahrene Motorradfahrer, die nervenstarke Passagen lieben, aber keine Extremerfahrung auf Schotter oder losem Untergrund benötigen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist üblicherweise von Mai bis Oktober offiziell befahrbar; in den Wintermonaten ist mit Schnee, Eis und einer vollständigen Sperre zu rechnen. Die beste Zeit für die Befahrung ist der späte Frühling oder frühe Herbst, wenn die Temperaturen mild, die Sichtverhältnisse klar und die Natur beeindruckend grün ist. Im Hochsommer kann es sehr warm, aber auch trocken-staubig werden, was insbesondere bei Abfahrten erhöhte Aufmerksamkeit erfordert.

Historische Hintergründe
Die Region um Nea Kotili war in der Antike und während der osmanischen Besetzung eine wichtige Verbindungsstrecke für Händler und Militär. Spuren alter Karawanenwege und kleine historische Dörfer bezeugen diese Zeit, auch wenn heute der Pass hauptsächlich touristisch und landwirtschaftlich genutzt wird.

Geologie und Landschaft
Die Strecke windet sich durch die für das Pindos-Gebirge typischen Kalkfelsen und bietet großartige Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler. Wechselnde Vegetationszonen – von Buchen- und Eichenwäldern bis zu kahlen Hochflächen – werden immer wieder von spektakulären Felspartien unterbrochen. Besonders eindrucksvoll sind die abrupten Wechsel zwischen grünen Almen und schroffen Gesteinsformationen.

Infrastruktur
Infrastruktur ist entlang der Passstraße recht spärlich vorhanden. Größere Tankstellen befinden sich erst in den nächstgelegenen Ortschaften wie Grevena oder Deskati, daher empfiehlt es sich, vorab zu tanken. Kleine Tavernen und Cafés in den Dörfern an den Passausläufern bieten Unterkunftsmöglichkeiten sowie einfache, regionale Speisen. Rastplätze sind selten, aber die Natur selbst lädt zu Pausen an landschaftlich reizvollen Stellen ein.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Nea Kotili Passes werden aktuell keine Gebühren oder Maut verlangt. Motorradfahrer können die Strecke kostenfrei nutzen. Lediglich die eigene Verpflegung und mögliche Übernachtungen müssen einkalkuliert werden.

Fazit
Der Nea Kotili Pass ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer, die Abenteuer, Natur und Abgeschiedenheit schätzen. Highlights sind die abwechslungsreiche Streckenführung, atemberaubende Landschaften und die ruhige Atmosphäre abseits der großen Routen – ein Erlebnis für alle, die Griechenland von seiner ursprünglichsten Seite kennenlernen möchten.