Neshals

Lage und Allgemeines
Der Neshals ist ein wenig bekannter Bergpass im westlichen Teil von Nordisland. Mit einer ungefähren Höhe von 430 Metern verbindet er als Teil einer Schotterstraße abgelegenere Regionen und eröffnet einen faszinierenden Blick auf die unberührte isländische Natur. Die Umgebung ist geprägt von Weite, Ruhe und einer rauen, nordischen Atmosphäre, die Idealbedingungen für abenteuerlustige Motorradfahrer bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Neshals besteht hauptsächlich aus einer unbefestigten Schotterstraße, die sich kurvenreich durch das Berggelände schlängelt. Für Motorradfahrer kann die Passstraße – je nach Witterung – anspruchsvoll sein und entspricht der Denzel-Skala etwa dem Schwierigkeitsgrad 2 bis 3 (leicht bis mittelschwer; mitunter lose Steine, kleinere Schlaglöcher, selten steilere Passagen). Die teils schmalen und abgelegenen Wege setzen sicheres Fahren und Geländeerfahrung voraus, sind jedoch bei guter Wetterlage auch mit größeren Adventure-Bikes gut zu befahren.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Neshals ist in den Wintermonaten meist unpassierbar und wird in der Regel von Oktober bis Juni witterungsbedingt gesperrt. Die beste Zeit für eine Befahrung liegt daher zwischen Juli und September. Auch im Sommer können Wetterumschwünge mit Nebel, Regen und starkem Wind auftreten, weshalb vorab stets die aktuellen Straßenverhältnisse bei Vegagerðin (isländischer Straßenverwaltung) geprüft werden sollten.

Historische Hintergründe
Der Pass hat keine herausragende historische Bedeutung, war aber lange Zeit eine wichtige Verbindung für die ansässigen Siedler und Schäfer zwischen den Hochlandweiden. Die Route wurde traditionell genutzt, um Schafe zu den Sommerweiden zu bringen. Spuren älterer, oft von Hand angelegter Wege sind stellenweise noch zu erkennen.

Geologie und Landschaft
Geologisch ist das Gebiet vom vulkanischen Ursprung Islands geprägt: Tuffgesteine und teils eigenwillig geformte Basaltformationen säumen den Pass. Die Landschaft ist weitläufig, karg und wild-romantisch. Grüne Moose und niedrige Sträucher dominieren, während vereinzelte Bäche und kleine Seen für reizvolle Abwechslung sorgen. Immer wieder eröffnen sich atemberaubende Ausblicke auf ferne Hochplateaus und das angrenzende Fjordland.

Infrastruktur
Die Infrastruktur ist rudimentär: Entlang des Passes gibt es keine Tankstellen, offiziellen Rastplätze oder Einkehrmöglichkeiten. Die nächste Ortschaft mit Versorgungseinrichtungen ist oft mehrere Kilometer entfernt, daher sollte man ausreichend Treibstoff, Proviant und wetterfeste Kleidung dabeihaben. Wildes Übernachten im Zelt ist grundsätzlich erlaubt, sofern man Rücksicht auf die Natur nimmt.

Kosten / Gebühren
Die Nutzung des Neshalspasses ist kostenlos. Für die Anreise über bestimmte Hochlandpisten kann jedoch bei Flussdurchfahrten ein geländetaugliches Motorrad erforderlich sein, was zu erhöhten Mietkosten führen kann. Maut- oder Umweltgebühren fallen auf dieser Strecke nicht an.

Fazit
Für Motorradfahrer ist der Neshals ein echter Geheimtipp: Einsamkeit, urwüchsige Landschaften, viel Natur und ein Hauch Abenteuer. Die Highlights sind die beeindruckenden Fernblicke, die unverfälschte isländische Hochlandatmosphäre und das Gefühl, einen der letzten wirklich wilden Pässe Islands zu erleben.