Bergpass Details

Thordalsheidi


Bergpässe-Karte
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Details

Land: Island
Region: Austurland
Höhe: 508 m
Schwierigkeitsgrad: 4  
Koordinaten: 65.0014, -14.4636
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Thordalsheidi-Pass befindet sich im Osten Islands, nicht weit von der Küstenstadt Seyðisfjörður entfernt. Mit einer Höhe von etwa 508 Metern über dem Meeresspiegel ist er eine der wichtigsten Überquerungen des Fjordgebiets in dieser Region. Die Verbindung von Ostisland zum zentralen Hochland macht ihn für Motorradfahrer besonders attraktiv, da sich hier spektakuläre Ausblicke und einsame Straßen vereinen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße verläuft größtenteils auf einer unbefestigten Schotterpiste, die als Teil der Fjarðarheiði (Straße Nr. 93) ihren Weg durch das Gebirge findet. Sie ist bekannt für ihre kurvenreiche und in Teilen steile Streckenführung, was sie speziell bei Nässe zu einer Herausforderung macht. Für erfahrene Motorradfahrer ist der Pass unter normalen Bedingungen mit einer Denzel-Skala-Wertung von etwa 2-3 einzustufen, wobei Spurrillen, loser Untergrund und gelegentlich tiefere Schlaglöcher Konzentration erfordern. Häufig trifft man auf beeindruckende Steigungen und mehrere Bachläufe, die je nach Wetterlage auch Furten bilden können.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Thordalsheidi-Pass ist aufgrund seiner Höhenlage und des rauen Wetters nicht ganzjährig befahrbar. Winterliche Straßensperrungen sind von Oktober bis weit in den Mai üblich – Schnee, Eis und Wind können die Befahrung gefährlich machen. Ideale Bedingungen herrschen meist zwischen Juni und Anfang September, wenn die Straßen größtenteils schneefrei und Wetterumschwünge seltener sind. Dennoch ist das Wetter extrem wechselhaft: Nebel, Starkregen und starke Winde können selbst im Hochsommer jederzeit auftreten.

Historische Hintergründe
Der Thordalsheidi-Pass hat über Jahrhunderte als Verbindung zwischen den Fjorden im Osten und dem Hinterland gedient. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung von Seyðisfjörður durch Fischerei und Handel avancierte er zum wichtigen Transportweg. Historisch galt die Gegend als bedeutender Handels- und Kommunikationsweg, auch wegen des Fährhafens von Seyðisfjörður, wo internationale Fähren anlegen.

Geologie und Landschaft
Die Passregion beeindruckt durch ihre geologische Vielfalt: Basalt- und Tuffformationen prägen das Landschaftsbild, während sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auf Fjorde, Hochmoore und Gletscher bieten. Charakteristisch sind die weitläufigen Geröllfelder, kleine Wasserfälle und die kahlen Hänge, die im Frühling und Sommer mit arktischen Blüten übersät sind. Immer wieder geraten Motorradfahrer ins Staunen, wenn der Pass nach einer Kurve einen weiten Blick über das darunterliegende Tal enthüllt.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang des Passes ist auf das Wesentliche reduziert. Nennenswerte Rast- oder Einkehrmöglichkeiten befinden sich vor und nach dem Pass: In Seyðisfjörður gibt es Tankstellen, Supermärkte und diverse Restaurants, während auf der Passhöhe selbst außer einigen Park- und Aussichtspunkten keine Versorgungsmöglichkeiten bestehen. Daher empfiehlt es sich, vor der Befahrung vollzutanken und ausreichend Verpflegung mitzunehmen.

Kosten / Gebühren
Für die Benutzung des Thordalsheidi-Passes fallen keine Mautgebühren oder sonstigen Kosten an. Die Straße ist frei befahrbar, allerdings empfiehlt sich eine geeignete, eventuell geländegängige Maschine sowie eine entsprechende Versicherung für Schotterstraßen. Wer Island mit einem Leihmotorrad erkundet, sollte im Vorfeld mit dem Vermieter klären, ob Fahrten über solche Pisten erlaubt sind.

Fazit
Der Thordalsheidi-Pass bietet Motorradfahrern ein authentisches Island-Erlebnis abseits des Massentourismus. Highlights sind die spannende Streckenführung, wilde Landschaften und die Nähe zur isländischen Geschichte. Diese Kombination macht die Überquerung besonders lohnenswert – vorausgesetzt, man bringt eine Portion Abenteuergeist und Respekt vor der Natur mit.


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