Öxarfjardarheidi

Lage und Allgemeines
Der Öxarfjardarheidi ist ein abgelegener isländischer Bergpass im Nordosten der Insel. Er verbindet das Öxarfjörður-Tal mit dem Hochland und führt durch eine raue, faszinierende Landschaft mit weitem Ausblick. Mit einer Höhe von rund 402 Metern ist der Pass zwar vergleichsweise niedrig, dennoch kann das Wetter hier schnell umschlagen. Für Motorradfahrer bietet sich der Pass als spannende Verbindung auf dem Weg in noch abgelegenere Regionen Nordost-Islands an.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist Teil der Landstraße 85 und überwiegend geschottert. Sie weist einige Schlaglöcher, lose Steine sowie gelegentlich üblere Wellblech-Passagen auf. Da der Verkehr meist recht dünn ist und die Strecke selten asphaltiert wurde, braucht es ein gewisses Maß an Fahrtechnik und Aufmerksamkeit – besonders bei Nässe. Für geübte Endurofahrer ist der Öxarfjardarheidi jedoch gut machbar und wird mit einer Denzel-Wertung von 2-3 eingestuft. Bei trockenem Wetter sind die Herausforderungen medioker, bei Nässe steigt der Schwierigkeitsgrad merklich an.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist witterungsabhängig befahrbar. Die beste Reisezeit ist in den Sommermonaten von Mitte Juni bis Anfang September – in dieser Zeit ist die Strecke in der Regel schneefrei, und die Tage sind lang. Im Winter (je nach Schneelage Oktober bis Mai/Juni) kann der Pass unpassierbar sein, und es droht eine amtliche Sperrung. Auch im Hochsommer können Nebel, Regen und starker, böiger Wind das Fahren erschweren.

Historische Hintergründe
Der Öxarfjardarheidi war lange Zeit die wichtigste Verbindung zwischen den Gemeinden im Öxarfjörður und dem weiter südlich gelegenen Hochland. Bereits die frühen Siedler Islands nutzten diese Route, um Vieh zu treiben und Handelsbeziehungen zu pflegen. Heute ist die Strecke weniger bedeutsam, da alternative Straßen und Brücken gebaut wurden, dennoch bleibt sie ein pittoresker Geheimtipp.

Geologie und Landschaft
Die Region um den Öxarfjardarheidi ist geologisch aktiv. Man durchquert Lavafelder, moosbedeckte Ebenen und lichte Birkenwälder. Im Sommer verwandeln sich die Ebenen in ein sattgrünes Mosaik, durchzogen von Bächen und Flussläufen, die in Richtung Öxarfjörður drängen. Die Aussicht reicht bis zu den Bergen der Flateyjarskagi-Halbinsel sowie auf die weiten Flächen der isländischen Tundra.

Infrastruktur
Auf der Passhöhe und dem Pass selbst gibt es keine feste Infrastruktur. Die nächste Tankstelle und Verpflegungsmöglichkeit befindet sich in Kópasker (Richtung Norden) oder in Húsavík (Richtung Süden/Westen). Es gibt vereinzelte Rastplätze mit fantastischer Aussicht, jedoch keine offiziellen Schutzhütten. Motorradfahrer sollten auf ausreichend Treibstoff und Verpflegung achten und sich auf ein autarkes Fahren einstellen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Öxarfjardarheidi ist kostenfrei. Es existieren keine Mautstellen oder Durchfahrtsgebühren. Für im Gelände zugelassene Enduro- und Straßenmotorräder entstehen außer dem normalen Kraftstoff- und Wartungsaufwand keine weiteren Kosten.

Fazit
Der Öxarfjardarheidi ist ein einsamer, spannender Bergpass mit grandiosen Ausblicken, wilder Natur und typisch isländischem Abenteuerflair. Highlights sind die Ruhe, die abwechslungsreiche Landschaft und das unverfälschte Fahrerlebnis abseits der Touristenrouten. Besonders für Offroad-Fans und Island-Liebhaber ein echtes Erlebnis!