Öxnadalsheidi

Lage und Allgemeines
Öxnadalsheidi ist ein bedeutender Bergpass im Norden Islands, der die Städte Akureyri und Sauðárkrókur miteinander verbindet. Mit einer Höhe von etwa 540 Metern zählt die Passstraße zu den verkehrsreichen Verbindungen des Landes und präsentiert sich als wichtiger Knotenpunkt zwischen Nordwesten und Nordosten Islands. Die Strecke verläuft malerisch durch das langgezogene Tal Öxnadalur, das – besonders für Motorradfahrer – atemberaubende Ausblicke auf die kargen, urzeitlich wirkenden Gebirge bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist asphaltiert und breit genug, wodurch sie auch für weniger erfahrene Motorradfahrer gut geeignet ist. Mit ihrer sanften Steigung und den weiten Kurven wird der Öxnadalsheidi-Pass in der Denzel-Skala mit etwa Stufe 1 bis 2 bewertet – also als einfach bis mäßig fordernd. Selbst bei feuchter Witterung bleibt der gute Straßenzustand größtenteils erhalten. Besonders eindrucksvoll sind die weiten Kurvenkombinationen und Abschnitte, in denen sich die Straße eng an Felswände und steile Hänge schmiegt.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung ist von Juni bis Anfang September. Bereits ab Herbst sind Schneefälle möglich, im Winter kann es zu vorübergehenden Sperrungen kommen. Schneeverwehungen und plötzliche Wetterwechsel sind häufig und können die Sicht stark einschränken – eine angemessene Ausrüstung und aktuelle Wetterinfos sind daher verpflichtend. Schnell wechselndes Wetter sowie starke Winde erfordern gerade von Motorradfahrern erhöhte Aufmerksamkeit.

Historische Hintergründe
Öxnadalsheidi war schon im 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Passverbindungen im nördlichen Island. Früher ging der sogenannte „Postweg“ über diesen Pass, auf dem Pferdeboten unterwegs waren, um die entlegenen Regionen zu versorgen. Auch heute noch ist der Pass ein essenzieller Verkehrsweg, der Nordisland verbindet, und trägt zur Entwicklung der Region bei.

Geologie und Landschaft
Das Öxnadalur-Tal und der Pass sind geologisch von Basalt- und Tuffformationen geprägt. Umgeben von schroffen Berghängen und zerklüfteten Gipfeln – darunter der namensgebende Hraundrangi – erwartet den Motorradfahrer eine raue, kontrastreiche Landschaft. Im Sommer wachsen wilde Lupinen an den Straßenrändern und setzen bunte Akzente im sonst so kargen Gelände.

Infrastruktur
Direkt am Pass selbst gibt es keine umfangreiche Infrastruktur. Die nächste Tankstelle sowie Einkaufsmöglichkeiten finden sich im etwa 30 Kilometer entfernten Akureyri. Auf der Strecke laden kleinere Parkbuchten und Rastplätze mit schöner Aussicht zu kurzen Pausen ein. Für ein stärkendes Mahl empfiehlt sich eine Einkehr in den nahegelegenen Ortschaften – insbesondere Akureyri und Varmahlíð bieten zahlreiche Cafés und Restaurants.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Öxnadalsheidi fallen keine Maut- oder Passgebühren an. Die Nutzung der Nationalstraßen ist in Island generell kostenfrei. Lediglich die eigenen Kosten für Kraftstoff oder eventuelle Verpflegung unterwegs müssen eingeplant werden.

Fazit
Motorradfahrer erleben auf dem Öxnadalsheidi eine technisch einfache, landschaftlich spektakuläre Strecke, die eine Brücke zwischen den wichtigsten Nordregionen Islands schlägt. Highlights sind die eindrucksvolle Aussicht auf schroffe Berge und wildromantische Täler, die Fahrfreude auf gut ausgebauter Straße sowie das Gefühl, Teil einer traditionsreichen Route mitten durch das geologisch faszinierende Hochland zu fahren.