Uxahryggir

Lage und Allgemeines
Der Uxahryggir-Pass liegt im Westen Islands und verbindet das malerische Borgarfjörður-Gebiet im Süden mit dem Hochland im Norden. Mit einer Höhe von etwa 415 Metern ist er einer der bekanntesten Hochlandpässe Islands und gehört zu den beliebten Routen für Abenteurer, gerade auch für Motorradfahrer. Uxahryggir erschließt ein ursprüngliches Stück Island abseits der touristischen Hauptstraßen und bietet dabei eine weitgehend naturbelassene Strecke.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist als F35 klassifiziert, das heißt, sie ist eine Hochlandpiste, die nicht asphaltiert ist und zum Teil groben Schotter, Schlaglöcher und gelegentlich Furten aufweist. Die Route verläuft kurvenreich durch sanft ansteigende Hänge mit mehreren längeren Geraden, auf denen ein guter Überblick gewährleistet ist. Die Strecke ist technisch für geübte Motorradfahrer machbar, verlangt aber aufgrund des wechselhaften Untergrunds und der teils ausgewaschenen Abschnitte erhöhte Konzentration und Fahrkönnen. In der Denzel-Skala ist der Pass mit einem Schwierigkeitsgrad von ca. II-III einzustufen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Befahrung ist nur während der Sommermonate möglich, in der Regel ab Mitte Juni bis Anfang September. Im Winter und oft auch während des Frühjahrs herrscht Wintersperre. Selbst im Sommer kann sich das Wetter rasch ändern: Regen, Nebel und starker Wind sind keine Seltenheit. Vor Antritt der Fahrt empfiehlt es sich, stets den aktuellen Straßenzustand zu prüfen. Beste Reisezeit ist Juli bis Mitte August, wenn die Bedingungen am stabilsten und die Nächte am längsten hell sind.

Historische Hintergründe
Der Uxahryggir-Pass spielt schon seit Jahrhunderten eine Rolle im isländischen Wegenetz. Er diente Bauern und Reisenden als Verbindung zwischen den Siedlungen im Süden und den Weidegebieten im Norden des Landes. In der Sagazeit war diese Route ein wichtiger Handels- und Viehtriebweg.

Geologie und Landschaft
Geologisch führt die Strecke durch junge, von Vulkanismus und Gletschern geprägte Gebiete. Runde Tafelberge, moosbewachsene Lavaflächen und Geröll dominieren das Bild. In klaren Abschnitten bieten sich beeindruckende Ausblicke auf entfernte Vulkane und markante Berge. Die kargen, fast mystisch wirkenden Landschaften vermitteln ein einmaliges Gefühl von Freiheit, Weite und Einsamkeit.

Infrastruktur
Entlang des Passes gibt es praktisch keine Versorgungsmöglichkeiten. Rastplätze oder Schutzhütten sind selten, Tankstellen und Verpflegung finden sich nur vor oder nach dem Pass – zum Beispiel in Borgarnes oder Laugarvatn. Es empfiehlt sich, ausreichend Proviant und Benzin mitzunehmen. Handyempfang ist eingeschränkt, Notfallausrüstung wird empfohlen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Uxahryggir-Passes ist kostenlos. Es fallen keine Maut- oder Nutzungsgebühren an. Allerdings ist das Befahren mit Mietfahrzeugen oftmals nur dann gestattet, wenn das Fahrzeug ausdrücklich für Hochlandpisten zugelassen und entsprechend versichert ist, was zu höheren Mietkosten führen kann.

Fazit
Der Uxahryggir-Pass ist ein echtes Highlight für Motorradfahrer, die das raue Hochland Islands erleben möchten. Höhepunkte sind die abwechslungsreiche Strecke, die atemberaubende Hochlandszenerie und das Gefühl völliger Abgeschiedenheit. Uxahryggir bietet Abenteuer pur – allerdings sollte man gut vorbereitet und ausreichend erfahren sein.