Skersfjall

Lage und Allgemeines
Der Skersfjall ist ein abgelegener Bergpass im Nordwesten Islands, genauer auf der Halbinsel Westfjorde. Er erreicht eine maximale Höhe von etwa 360 Metern und verbindet einsame Täler, die von spektakulären Hochlandweiten eingerahmt werden. Diese Region ist bekannt für ihre raue Schönheit, Einsamkeit und unberührte Natur und gilt auch unter Motorradfahrern als echter Geheimtipp abseits der bekannten Routen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Streckenführung über den Skersfjall erfolgt meist über nicht asphaltierte Schotter- und Erdwege, die stellenweise sehr schmal und kurvig sind. Es gibt Passagen mit losem Geröll, steilen Abschnitten und teils schlechter Wasserableitung, die nach Regen schwer befahrbar sein können. Motorradfahrer sollten gute Offroad-Erfahrung haben. Die Schwierigkeit kann je nach Wetter und Zustand mit Denzel-Stufe 3 bis 4 bewertet werden. Für schwere Maschinen und ungeübte Fahrer ist besondere Vorsicht geboten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist witterungsabhängig meist nur zwischen Mitte Juni und September befahrbar; ab Herbst bis ins späte Frühjahr sorgt die Schneelage häufig für Sperrungen. Plötzliche Wetterumschwünge, Nebel und starke Windböen sind auch im Frühling und Sommer möglich. Die beste Reisezeit liegt in den Monaten Juli und August, wenn die Strecke meist schneefrei und aufgrund längerer Tage gut zu befahren ist.

Historische Hintergründe
Der Skersfjall-Pass war über Jahrhunderte eine bedeutende Verbindungsroute zwischen abgelegenen Siedlungen der Westfjorde, bevor die Region stärker erschlossen wurde. Heute spielt er nur noch für lokale Verkehre und Entdeckungsreisende eine Rolle, blieb aber als Zeugnis traditioneller isländischer Gebirgsrouten und Wegenetze erhalten.

Geologie und Landschaft
Das Landschaftsbild ist geprägt von dunklen Basaltformationen, steilen Hängen und tief eingeschnittenen, moosbedeckten Tälern. Kleine Gebirgsflüsse, seltene Hochlandseen und die typische Weite der Westfjorde dominieren das Panorama. Mit etwas Glück lassen sich unterwegs wilde Schafe oder sogar Polarfüchse beobachten.

Infrastruktur
Die Infrastruktur rund um den Pass ist sehr einfach: Rastmöglichkeiten gibt es fast nur in Form von Picknickplätzen am Wegesrand. Tankstellen, Werkstätten und gastronomische Angebote sind mehrere Kilometer entfernt (z.B. in Ísafjörður). Es ist ratsam, Vorräte und Benzin vor der Befahrung des Passes zu überprüfen und mitzunehmen. Notfallausrüstung und ein geladener Akku fürs Mobiltelefon sind Pflicht, da Mobilfunkempfang stellenweise fehlt.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Skersfjall-Passes fallen keine Mautgebühren oder speziellen Kosten an. Da die Strecke jedoch Schotterpisten umfasst, empfiehlt sich eine passende Versicherung für das eigene Motorrad. Bei Mietfahrzeugen sollte die Nutzung von Hochlandpisten mit dem Vermieter abgeklärt werden.

Fazit
Der Skersfjall bietet Motorradfahrern abenteuerliche Offroad-Strecken, beeindruckende Weitblicke über die Westfjorde, pure Natur und geschichtsträchtige isländische Gebirgslandschaft – ein echtes Highlight für erfahrene Biker, die die Abgeschiedenheit lieben und herausfordernde Strecken suchen.