Smaroi

Lage und Allgemeines
Der Smaroi ist ein faszinierender Bergpass im südlichen Norwegen auf etwa 1172 Metern Höhe, gelegen zwischen den eindrucksvollen Ausläufern der Hardangervidda und den Gebirgsregionen des Hallingdal. Diese abgelegene Strecke ist ein Geheimtipp unter Motorradfahrern, die das Ursprüngliche abseits der belebten Routen suchen. Aufgrund seiner abgeschiedenen Lage erfordert die Anfahrt etwas Planung, doch die Belohnung ist eine Fahrt durch unberührte Natur weitab vom Massentourismus.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße windet sich über karge Hochplateaus, durch enge Kurven und gelegentlich grob geschotterte Abschnitte. Besonders die Nordrampe wartet mit steileren Serpentinen und durchaus herausfordernden Fahretappen auf, sodass größere Motorräder oder weniger routinierte Fahrer aufpassen sollten. Die Streckenbeschaffenheit schwankt zwischen festem Schotter und gelegentlichen Asphaltstücken, was der Strecke einen Denzel-Schwierigkeitsgrad von ca. 3-4 verleiht. Trittsicherheit und fahrerisches Können werden vorausgesetzt, vor allem bei Nässe oder nach Frostperioden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Smaroi-Pass ist aufgrund seiner Höhenlage vor allem zwischen Mitte Juni und Mitte September empfehlenswert zu befahren. In der Regel dauert die Schneefreiheit nur wenige Monate, und eine Wintersperre ist von etwa Oktober bis Anfang Juni üblich. Das Wetter kann sehr wechselhaft sein: Auch im Hochsommer sind schnelle Wetterumschwünge, Nebel und gelegentlich Schneereste keine Seltenheit. Entsprechend sollte man sich vor der Befahrung stets über die aktuelle Wetter- und Straßensituation informieren.

Historische Hintergründe
Historisch war die Smaroi-Route ein wichtiger Übergangspunkt zwischen den nördlichen und südlichen Landesteilen Norwegens, vor allem für Viehtrieb und lokalen Handel. Reste alter Steinmarkierungen entlang der Strecke zeugen noch heute von dieser lange zurückliegenden Nutzung. In jüngerer Zeit wurde der Pass besonders bei Outdoor-Enthusiasten und Motorradfahrern beliebt, bleibt jedoch ein ruhiges, wenig erschlossenes Ziel.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um den Pass ist geprägt von nacktem Gestein, Fjellheiden (typische nordische Hochlandheide) und vereinzelten Schneefeldern. Die geologischen Formationen spiegeln die Eiszeitgeschichte der Region wider, und der Ausblick vom Scheitelpunkt eröffnet ein eindrucksvolles Panorama über endlose Plateaus und tiefe Täler. Moose, karge Sträucher und gelegentlich kleine Seen begleiten die Strecke – hier kann man norwegische Hochgebirgslandschaft in ihrer puren Form erleben.

Infrastruktur
Auf der Smaroi-Route gibt es kaum touristische Infrastruktur. Rastmöglichkeiten bieten sich meist nur als natürliche Haltebuchten oder an Ausblickspunkten. Tankstellen und gastronomische Einrichtungen sind erst wieder mehrere Kilometer entfernt in den Tälern auffindbar. Motorradfahrer sollten daher ausreichend Treibstoff und Proviant mitführen und sich auf einfache Bedingungen einstellen.

Kosten / Gebühren
Der Smaroi-Pass ist für Motorräder bislang gebührenfrei befahrbar. Lediglich bei Anreise über einige Zufahrtsstraßen können separat Mautgebühren (z.B. für Tunnel oder Brücken) anfallen, die jedoch nichts direkt mit dem Pass zu tun haben. Motorradfahrer können also beruhigt ohne Extrakosten die Strecke genießen.

Fazit
Für geübte Motorradfahrer ist der Smaroi ein echtes Highlight: anspruchsvolle Kurven, grandiose Panoramen, ursprüngliche Natur und das Abenteuer einer der abgelegensten Passfahrten Norwegens. Besonders die Ruhe, die wilde Landschaft und das einzigartige Fahrgefühl auf dieser wenig bekannten Route machen sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.