Col de Palaquit

Lage und Allgemeines
Der Col de Palaquit liegt in den französischen Alpen, nördlich von Grenoble, im Département Isère. Mit einer Höhe von etwa 1.154 Metern verbindet er die Orte Le Sappey-en-Chartreuse und Saint-Egrève und bildet eine beliebte Route ins Chartreuse-Massiv. Durch seine Nähe zur Großstadt Grenoble ist der Pass besonders gut erreichbar und bietet einen einzigartigen Mix aus Gebirgspanorama und Stadtnähe, was ihn besonders für Motorradfahrer interessant macht.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Col de Palaquit ist gut ausgebaut und asphaltiert, wobei sie mit zahlreichen Kurven, engen Kehren und teils relativ steilen Abschnitten einiges an Fahrkönnen fordert. Besonders die nordöstliche Rampe von Le Sappey-en-Chartreuse ist kurvenreich und aufgrund der Steigung (bis etwa 10 %) eine spannende Herausforderung. Die Denzel-Wertung liegt bei ca. Stufe 2–3, womit der Pass auch für weniger erfahrene Motorradfahrer befahrbar ist, jedoch mit erhöhter Aufmerksamkeit bei Gegenverkehr oder Nässe.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für Motorradfahrer ist zwischen Mai und Oktober. Im Winter und im zeitigen Frühjahr ist der Col de Palaquit oft wegen Schnee und Eis gesperrt oder zumindest schwer befahrbar. Selbst im späten Frühjahr kann es auf schattigen Abschnitten zu Restschnee kommen. Im Sommer locken angenehme Temperaturen und spektakuläre Ausblicke, allerdings kann es an Wochenenden und in den Ferienmonaten Juli/August zu erhöhtem Verkehrsaufkommen kommen.

Historische Hintergründe
Der Col de Palaquit spielte im Lauf seiner Geschichte unterschiedlich große Rollen: Schon früh war er ein wichtiger regionaler Übergang. Berühmt wurde er vor allem als Etappenort bei der Tour de France sowie bei regionalen Radrennen. Seine Bedeutung als Passstraße reicht bis ins 19. Jahrhundert, als die Verkehrswege über die Chartreuse für Handel und den Zugang zu Almen ausgebaut wurden.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Passes ist geprägt vom Kalkstein der Chartreuse, schroffe Felsen wechseln sich mit Wiesenflächen und dichten Wäldern ab. Panorama-Blicke auf die südlichen Ausläufer der Alpen und das Isère-Tal machen jede Fahrt zu einem Erlebnis. Die Flora und Fauna sind typisch alpin – von wilden Blumenwiesen bis hin zu vereinzelten Gämsen kann hier vieles entdeckt werden.

Infrastruktur
Rund um den Col de Palaquit sind die Rastmöglichkeiten begrenzt, in Le Sappey-en-Chartreuse und Saint-Egrève gibt es jedoch kleine Cafés und Bistros. Tankstellen befinden sich hauptsächlich im Talbereich rund um Grenoble. Eine direkte Passhöhe-Raststätte gibt es nicht, jedoch laden Picknickplätze mit Ausblick zum Verweilen ein. Für längere Aufenthalte bieten sich die Hotels und Unterkünfte entlang der Strecke sowie im Umland an. Motorradfahrer sollten darauf achten, dass der Pass bei Nässe und Laub besonders rutschig sein kann.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Palaquit ist kostenfrei, es fallen keinerlei Maut- oder Straßengebühren an. Nur bei besonderen Veranstaltungen (z.B. während der Tour de France) kann es zu temporären Sperrungen oder Zufahrtsbeschränkungen kommen.

Fazit
Der Col de Palaquit überzeugt Motorradfahrer mit seiner abwechslungsreichen Streckenführung, herrlichen Ausblicken, gut ausgebauten Straßen und alpiner Atmosphäre, ohne Gebühr oder Maut. Besonders empfehlenswert ist eine Befahrung im späten Frühjahr oder Sommer, wenn die Straßen frei und die Landschaft in voller Blüte ist.