Pordoijoch (Passo Pordoi)

Lage und Allgemeines
Das Pordoijoch, auf Italienisch Passo Pordoi, ist ein Dolomitenpass in der norditalienischen Provinz Trentino-Südtirol. Die Passhöhe liegt auf etwa 2.239 Metern und verbindet die Orte Canazei im Fassatal mit Arabba im Buchensteiner Tal. Für Motorradfahrer zählt er zu den besonders attraktiven Zielen in den Dolomiten, nicht zuletzt wegen seiner spektakulären Hochgebirgskulisse und der bekannten Passkombi um Sella, Campolongo und Grödner Joch.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße ist asphaltiert und größtenteils in gutem Zustand. Insgesamt führen 33 z.T. enge Kehren von Canazei hinauf zur Passhöhe; in Richtung Arabba sind es etwas weniger, aber immer noch zahlreiche Kurven. Mit einer Denzel-Wertung von etwa 2 gilt der Pass als mittelschwer: Die Fahrbahn ist breit genug für sichere Begegnungen, die Steigung beträgt maximal rund 10 %. Gerade für Motorradfahrer ist die Strecke sehr abwechslungsreich und bietet ein unvergleichliches Fahrvergnügen – erfahrene Biker sollten jedoch stets mit Busverkehr und teils starkem Andrang rechnen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Das Pordoijoch ist in der Regel zwischen Mai und Oktober geöffnet, Wintersperren sind in der kalten Jahreszeit üblich, da sich viel Schnee auf dem Pass halten kann. Die beste Reisezeit für Motorradtouren liegt im Juni und September, wenn es weniger überlaufen ist. Wetterumschwünge sind jedoch auch im Sommer möglich – insbesondere Nebel und rascher Temperaturabfall können selbst erfahrenen Fahrern zu schaffen machen.

Historische Hintergründe
Das Pordoijoch spielte während des Ersten Weltkrieges eine strategische Rolle, da es die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien markierte. Noch heute finden sich Reste ehemaliger Stellungen und kriegsgeschichtliche Relikte in der Passregion. In der Nachkriegszeit wurde der Pass zu einem der bekanntesten Ziele für Radsport, Motorrad- und Autotourismus in den Alpen.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft rund um den Pass ist geprägt von den beeindruckenden Felsformationen der Sella-Gruppe. Die Dolomiten bestehen hier überwiegend aus dem hellen Dolomitgestein, wodurch besonders bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang faszinierende Lichtstimmungen entstehen. Die offene Hochplateaulage bietet grandiose Ausblicke auf markante Gipfel wie Marmolata, Langkofel und natürlich die Sellatürme – diese Kulisse macht die Fahrt auf das Pordoijoch zu einem Erlebnis der Extraklasse.

Infrastruktur
Direkt auf der Passhöhe befinden sich mehrere Hotels, Restaurants und Souvenirläden sowie großzügige Parkmöglichkeiten. Wer möchte, kann bei einer Rast auf der Terrasse den atemberaubenden Panoramablick genießen. Eine Seilbahn führt zudem von der Passhöhe auf das Sass Pordoi-Plateau, den „Terrazza delle Dolomiti“. Tankstellen sind sowohl in Canazei als auch in Arabba ausreichend vorhanden, so dass keine Sprit-Sorgen auftreten sollten.

Kosten / Gebühren
Die Benutzung der Passstraße ist gebührenfrei, es fallen keine Mautkosten an. Lediglich das Parken auf den größeren Parkplätzen kann in der Hochsaison kostenpflichtig sein. Für Motorradfahrer ist das Befahren des Passes und der Aufenthalt an den Raststätten in der Regel kostenlos, abgesehen von den üblichen Konsum- und eventuell Parkgebühren.

Fazit
Das Pordoijoch bietet Motorradfahrern eine fantastische Mischung aus spektakulärer Streckenführung, abwechslungsreicher Landschaft und bester Infrastruktur. Highlights sind die beeindruckenden Dolomitenpanoramen, die kurvenreiche Straße und der einzigartige alpine Charme. Besonders lohnend ist die Tour im Frühsommer oder Spätsommer – für alle, die das besondere Alpenfeeling suchen, ein absolutes Muss.