Bergpass Details

Colle dell’Agnello (Agnelpass, Col d’Agnel)

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Frankreich
Region: Hochdauphine/Südpiemont
Höhe: 2744 m
Schwierigkeitsgrad: 2-3  
Koordinaten: 44.68401, 6.97967
Straßenzustand: Wintersperre

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Colle dell’Agnello, auch als Agnelpass oder Col d’Agnel bekannt, ist ein hochalpiner Pass in den französisch-italienischen Alpen. Mit einer Höhe von etwa 2744 Metern zählt er zu den höchsten befahrbaren Gebirgspässen Europas und verbindet das französische Queyras-Tal mit dem italienischen Varaita-Tal im Piemont. Motorradfahrer schätzen diesen Pass wegen seiner Mischung aus anspruchsvoller Streckenführung und imposanter Hochgebirgslandschaft.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt von französischer Seite beginnt in Château-Queyras und zeichnet sich durch zahlreiche enge Kehren, steile Rampen (bis zu 15% Steigung) und ausgesetzte Passagen aus. Die Straße ist größtenteils schmal und teils mangelhaft gesichert, wodurch sie Konzentration und sicheres Fahrkönnen erfordert. Die Denzel-Skala stuft den Colle dell’Agnello mit Schwierigkeitsgrad III ein, was insbesondere für weniger routinierte Fahrer Beachtung finden sollte. Die italienische Südostseite ist etwas breiter, aber ebenfalls steil und kurvenreich.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Aufgrund der extremen Höhenlage ist der Pass meist nur von Juni bis Anfang Oktober befahrbar. Im Winter und oft auch bis weit in den Frühling hinein besteht Wintersperre, da Schneemassen und Lawinengefahr die Strecke unpassierbar machen. Selbst in den Sommermonaten kann das Wetter rasch umschlagen: Nebel, starke Winde und plötzliche Temperaturstürze sind keine Seltenheit. Die beste Zeit für eine Befahrung ist der Hochsommer, wenn die Straßen größtenteils schneefrei und die Wetterbedingungen stabiler sind.

Historische Hintergründe
Der Colle dell’Agnello blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Seit Jahrhunderten dient der Pass als Verbindung zwischen Frankreich und Italien und war vor allem für Händler sowie als Fluchtweg während kriegerischer Auseinandersetzungen von Bedeutung. Heute markiert er einen bedeutenden Grenzpunkt zwischen beiden Ländern und wurde in den vergangenen Jahren mehrfach als Königsetappe im Giro d'Italia befahren.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Colle dell’Agnello ist geprägt von schroffen Felsformationen, Geröllfeldern und alpinen Matten. Besonders eindrucksvoll sind die Panoramablicke auf die umliegenden Dreitausender der Cottischen Alpen. Unterwegs trifft man auf typische Gletscherformationen und kann in klaren Tagen bis zum Monviso (3841 m) blicken. Die karge Hochgebirgsvegetation und das oft raue Klima verleihen der Landschaft eine wilde und unberührte Ausstrahlung.

Infrastruktur
Auf der Passhöhe selbst gibt es wenige Einrichtungen: Ein einfaches Passschild, ein kleiner Parkplatz und gelegentlich ein mobiler Kiosk sind vorhanden. Tankstellen und größere Rastmöglichkeiten finden sich auf beiden Zufahrten erst in den Talorten wie Château-Queyras (Frankreich) oder Casteldelfino (Italien). Entlang der Strecke gibt es lediglich wenige Gasthäuser oder Almhütten, weshalb die Mitnahme von Verpflegung empfohlen wird.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Colle dell’Agnello ist kostenlos. Es fallen keine Maut- oder Passgebühren an. Lediglich persönliche Ausgaben für Verpflegung oder Treibstoff müssen eingeplant werden.

Fazit
Der Colle dell’Agnello ist ein absolutes Highlight für Motorradfahrer: Anspruchsvolle Kehren, atemberaubende Hochgebirgslandschaften, spannende Historie und wilde Natur machen die Überfahrt zu einem unvergesslichen Abenteuer – beste Bedingungen für passionierte Alpentourer.

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