Valico di Carlo Magno

Lage und Allgemeines
Der Valico di Carlo Magno ist ein weniger bekannter, reizvoller Bergpass im südlichen Apennin, genauer in der Region Kalabrien. Mit einer Höhe von etwa 1558 Metern über dem Meer bietet der Pass ein beeindruckendes Panorama über die wilde Gebirgslandschaft. Den Namen verdankt der Pass einer alten Legende um Karl den Großen, der angeblich diesen Weg für seine Heere nutzte. Für Motorradfahrer stellt er ein lohnendes Ziel abseits der touristischen Hotspots dar.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Valico di Carlo Magno ist teils asphaltiert, teils weist sie Abschnitte mit rauem, grobem Belag auf. Kurvenreiche Passagen, steile Abschnitte und einige anspruchsvolle Kehren zeichnen die Strecke aus. Die Übersicht ist vielfach eingeschränkt, so dass Zurückhaltung und Konzentration geboten sind. Für erfahrene Motorradfahrer ist der Pass mit einer Denzel-Schwierigkeit von ca. Stufe 2-3 zu bewerten. Ungeübte sollten sich auf anspruchsvolle Passagen einstellen, vor allem bei schlechtem Wetter.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für die Befahrung liegt zwischen Mai und Oktober. In den Wintermonaten ist der Pass wegen Schneefalls und Eis oft gesperrt oder nur sehr eingeschränkt befahrbar. Selbst im Frühjahr und Herbst empfiehlt sich eine genaue Wetterkontrolle, da plötzliche Wetterwechsel keine Seltenheit sind und Nebel die Sicht massiv einschränken kann.

Historische Hintergründe
Der Pass soll bereits in früheren Jahrhunderten von Hirten und Händlern als Verbindungsroute genutzt worden sein. Der Name bezieht sich auf Karl den Großen, der laut Überlieferung seinen Feldzug durch Italien über diesen Apennin-Übergang geführt haben soll. Heute erinnert der Pass an die strategische Bedeutung der Apennin-Route im Mittelalter.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung ist geprägt von urigen Buchen- und Kastanienwäldern sowie markanten Felsvorsprüngen vulkanischen Ursprungs. Charakteristisch sind die weiten Ausblicke ins Tal und das satte Grün des Nationalparks Sila, durch den die Route teils führt. Geologisch bieten sich am Wegesrand interessante Gesteinsformationen und zahlreiche wilde Bäche, die die hochalpine Szenerie prägen.

Infrastruktur
Die Infrastruktur am Pass ist eher spartanisch: Entlang der Route finden sich nur wenige Einkehrmöglichkeiten und Rastplätze. Kleine Dorfgasthäuser laden mit regionaler Küche ein, jedoch sollte eine längere Selbstversorgung, vor allem Kraftstoff, im Vorfeld organisiert werden. Die nächsten Tankstellen befinden sich oft in den tiefer gelegenen Dörfern. Größere Rastplätze sind kaum vorhanden, dafür besticht der Pass mit viel unberührter Natur und Ruhe.

Kosten / Gebühren
Zurzeit fallen für die Befahrung des Valico di Carlo Magno keine Maut- oder Sondergebühren an. Auch eventuelle Park- oder Zugangsgebühren für den Nationalparkbereich werden in der Praxis selten erhoben. Die Nutzung ist somit kostenlos.

Fazit
Motorradfahrer erwartet am Valico di Carlo Magno eine abwechslungsreiche, naturbelassene Passstraße mit herrlichen Ausblicken, einer Prise Geschichte und echter Wildnis im Herzen Kalabriens. Höhepunkte sind die einsame Lage, die kurvenreiche Streckenführung und die spektakulären Landschaften des Apennin.