Bergpass Details

Colle Birrone


Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Piemonte
Höhe: 1700 m
Schwierigkeitsgrad: 4  
Koordinaten: 44.5411, 7.2335
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Colle Birrone ist ein wenig bekannter Bergpass in den italienischen Seealpen, eingebettet zwischen Cuneo und der französischen Grenze in der Region Piemont. Er verbindet die Täler Valle Varaita und Valle Maira auf einer Höhe von rund 1700 Metern. Der Pass ist vor allem unter Enduro- und Adventure-Motorradfahrern ein Geheimtipp, da er abseits der großen Touristenrouten liegt und herrliche Ausblicke sowie pure Fahrfreude bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Colle Birrone besteht auf weiten Teilen aus einer unbefestigten, teils schottrigen Militärstraße, die für geländegängige Motorräder besonders reizvoll ist. Zahlreiche enge Kehren, Schotterabschnitte, wechselnde Steigungen und kurvige Passagen verlangen fortgeschrittene Fahrtechnik und Erfahrung im Offroad-Bereich. Die Denzel-Wertung liegt ungefähr bei Stufe 3–4 (von 5), da es Abschnitte mit loser Oberfläche, steilen Anstiegen und gelegentlichen Auswaschungen gibt. Bei Nässe oder nach Starkregen kann die Route zudem deutlich anspruchsvoller werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Colle Birrone ist in der Regel nur von etwa Juni bis Oktober schneefrei und befahrbar. In den Wintermonaten ist mit einer Sperre oder zumindest schwierigen Straßenverhältnissen zu rechnen, da Schnee und Eis die Strecke unpassierbar machen. Die beste Zeit für eine Befahrung ist zwischen Juli und September, wenn das Wetter meist stabil und die Wege trockener sind. Dennoch sollte das Wetter stets beachtet werden, da plötzliche Wetterumschwünge in den Alpen keine Seltenheit sind.

Historische Hintergründe
Die Passstraße wurde ursprünglich zu militärischen Zwecken angelegt und diente als Bestandteil des Alpenwall-Systems, das Italien vor Invasionen schützen sollte. Einige ältere Befestigungsanlagen und Überreste von Militärbauten sind entlang der Strecke noch sichtbar, was der Route einen besonderen historischen Reiz verleiht.

Geologie und Landschaft
Die Region um den Colle Birrone ist geprägt von schroffen Felshängen, urigen Lärchenwäldern und weiten Almwiesen. Die alpine Flora variiert je nach Höhenlage und verwandelt die Landschaft im Sommer in ein farbenfrohes Naturparadies. Der Pass bietet immer wieder grandiose Ausblicke auf umliegende Gipfel, tiefe Täler und das entlegene Hinterland des Piemonts. Die Geologie ist typisch für die ligurischen Alpen: dominierende Gesteinsarten sind Dolomite, Kalkstein und Schiefer, was der Strecke teils lose Untergründe beschert.

Infrastruktur
Entlang des Passes gibt es kaum touristische Infrastruktur. Rastmöglichkeiten sind auf freie Natur und gelegentliche Picknickstellen beschränkt. Tankstellen und größere Einkehrmöglichkeiten finden sich nur in den Talorten wie Sampeyre oder Dronero; daher sollte vor dem Start ausreichend getankt und Proviant eingeplant werden. Notfallservice, Werkstätten oder Mobilfunkempfang sind auf der Strecke selbst kaum vorhanden, was den Abenteuerfaktor erhöht.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Colle Birrone wird momentan keine Maut oder Gebühr verlangt. Die Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr, offizielle Sperrungen (bei schlechtem Wetter oder Instandsetzung) sind unbedingt zu respektieren.

Fazit
Der Colle Birrone begeistert mit einsamen, herausfordernden Schotterpisten, spektakulären Ausblicken auf die Seealpen und einer ursprünglichen, wenig erschlossenen Landschaft. Wer als Motorradfahrer Offroad-Abenteuer, Naturgenuss und historische Atmosphäre sucht, findet hier ein echtes Highlight im Piemont.

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