Portella Bordonaro

Lage und Allgemeines
Der Portella Bordonaro ist ein wenig bekannter, aber landschaftlich reizvoller Bergpass im Norden Siziliens, südlich der Stadt Cefalù in der Provinz Palermo. Auf knapp 484 Metern über dem Meeresspiegel verbindet er die ländlichen Bereiche der Madonie-Berge miteinander und bietet Motorradfahrern eine authentische Sizilien-Route abseits der großen Touristenströme. Die Umgebung ist geprägt von ländlichen Dörfern und weiten Ausblicken über das Tyrrhenische Meer bis in die Madonie.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Pass erfolgt kurvenreich und bewegt sich durch typisch sizilianische Hügellandschaft. Die Straße ist asphaltiert, jedoch nicht durchgehend in bestem Zustand, was den Fahrspaß für Motorradfahrer erhöht, aber Vorsicht erfordert. Engere Kurven und wechselnde Beläge machen die Strecke interessant; mit einer Denzel-Wertung von ungefähr 2-3 gilt der Pass als technisch einfach bis moderat anspruchsvoll, wobei vor allem die Übersicht und Fahrbahnqualität beachtet werden sollten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Portella Bordonaro ist von März bis November. In den Wintermonaten kann es – besonders bei gelegentlichen Kälteeinbrüchen in den Madonie – zu kurzfristigen Sperrungen kommen. Die Temperaturen sind im Sommer angenehm warm, während im Frühjahr und Herbst die blühende Vegetation und die klaren Sichtverhältnisse besonders attraktive Bedingungen bieten. Im Hochsommer ist es relativ ruhig auf der Strecke; Hitze ist selten ein ernstes Problem aufgrund der Höhe.

Historische Hintergründe
Der Pass hat vor allem für die regionale Bevölkerung historische Bedeutung, da er schon seit Jahrhunderten als Verbindung zwischen den Dörfern der Madonie diente. Er spielte keine größere Rolle in überregionalen Ereignissen; dennoch ist er Teil der alten Handels- und Weidewege, die Sizilien seit jeher durchziehen.

Geologie und Landschaft
Die Madonie-Region rund um den Portella Bordonaro ist für ihre Kalksteinformationen und sanften Hügel bekannt, die sich mit dichten Eichen- und Kastanienwäldern abwechseln. Von der Passhöhe aus öffnet sich ein weiter Panoramablick auf das Tyrrhenische Meer sowie auf die massiveren Gipfel der Madonie, darunter der Monte Soro oder der Pizzo Carbonara. Im Frühjahr und nach Regenfällen erscheinen zahlreiche Wildblumen, was die Strecke besonders malerisch macht.

Infrastruktur
Direkt am Pass sind keine größeren Rastmöglichkeiten oder Tankstellen vorhanden. Die nächste Möglichkeit zur Einkehr oder zum Tanken findet sich in den umliegenden Ortschaften wie Collesano oder Gratteri. Diese Orte bieten authentische sizilianische Küche und einfache Cafés. Es empfiehlt sich, vor der Überquerung ausreichend zu tanken. Die Handyabdeckung ist im Passbereich eingeschränkt, eine gute Vorbereitung ist daher ratsam.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Portella Bordonaro ist gebührenfrei. Es fallen auf der Passstraße keine Maut- oder spezielle Nutzungsgebühren an. Lediglich übliche Reisekosten wie Kraftstoff oder Verpflegung in den umliegenden Dörfern sind zu berücksichtigen.

Fazit
Der Portella Bordonaro begeistert mit seiner naturbelassenen Streckenführung, wenig Verkehr, überraschenden Ausblicken und sizilianischem Lokalkolorit. Ideal für Tourenfahrer, die authentische und ruhige Nebenstrecken abseits bekannter Routen suchen – besonders in Frühjahr und Herbst ein echter Geheimtipp!