Portella di Mandarini

Lage und Allgemeines
Die Portella di Mandarini ist ein wenig bekannter Bergpass auf Sizilien, gelegen in den Monti Nebrodi im Norden der Insel und verbindet entlegene Landesteile miteinander. Mit einer Höhe von etwa 1.201 Metern ist die Passstraße etwas für Genießer abseits der großen Touristenströme und bietet eindrucksvolle Panoramablicke auf das Umland sowie eine erfrischende Auszeit von der sommerlichen Hitze der Küstenregionen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Pass ist schmal, überwiegend asphaltiert, gelegentlich jedoch auch rau und uneben mit kurzen Schotterabschnitten. Sie schlängelt sich sanft durch die waldreiche Berglandschaft und bietet zahlreiche Kurven – zumeist ohne Leitplanken, was vorausschauendes Fahren erforderlich macht. Die Denzel-Skala bewertet die Strecke mit etwa S2, gelegentlich S2–S3, vor allem bei Nässe oder nach starken Regenfällen. Anfänger sollten sich langsam herantasten; erfahrene Motorradfahrer werden dafür mit einem tollen Fahrgefühl und einem wundervollen Kurvenmix belohnt.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradtour über die Portella di Mandarini ist von Mai bis Oktober. Im Winter kann die Straße durch Schnee oder vereiste Abschnitte unpassierbar werden – offizielle Wintersperren gibt es zwar selten, aber Sperrungen sind nach starken Schneefällen oder Erdrutschen nicht auszuschließen. Im Hochsommer sorgt die Höhenlage für angenehme Temperaturen, während im Frühjahr und Herbst gelegentlich Nebel die Sicht beeinträchtigen kann.

Historische Hintergründe
Der Pass hatte früher eine wichtige Bedeutung als Verbindung für verschiedene Dörfer auf den Nebrodi, wurde aber nie zu einer modernen Hauptverkehrsroute ausgebaut. Spuren alter Handelswege und traditioneller Weidewirtschaft sind noch heute entlang der Strecke sichtbar. Die Region diente über Jahrhunderte hinweg als Rückzugsort und Versorgungsroute in bewegten Zeiten der sizilianischen Geschichte.

Geologie und Landschaft
Die Portella di Mandarini führt durch das Herz des Nebrodi-Gebirges, das für seine üppigen Wälder, dichten Kastanien- und Buchenhaine sowie spektakuläre Felsformationen bekannt ist. In höheren Lagen wechseln sich grüne Almen mit schroffen Kalksteinfelsen ab und machen die Passfahrt zu einem landschaftlichen Highlight. Wildpferde und Rinder begegnen dem Motorradfahrer ebenso wie weite Ausblicke nach Süden, bis hin zum Ätna und zur nördlichen Küste Siziliens.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße selbst sind Rastmöglichkeiten oder Einkehrmöglichkeiten rar; kleinere Agriturismi und Landgasthöfe finden sich jedoch in den benachbarten Dörfern wie Floresta oder Randazzo. Tankstellen liegen einige Kilometer entfernt – daher ist es empfehlenswert, vorm Einfahren in die Region den Tank zu füllen. Für Picknick-Pausen gibt es einige wenige, aber wunderschön gelegene Stellen am Straßenrand.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung der Portella di Mandarini ist kostenlos. Es fallen keine Maut- oder sonstigen Gebühren an.

Fazit
Die Portella di Mandarini ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer: wenig Verkehr, spannende Streckenführung, atemberaubende Natur und ein Hauch sizilianischer Geschichte – all das macht diesen Pass besonders und lohnenswert für eine Erkundung abseits des Mainstreams.