Portella Pertusa

Lage und Allgemeines
Die Portella Pertusa ist ein abgelegener Bergpass in der Provinz Messina auf Sizilien, Italien, der sich auf rund 997 Metern über dem Meeresspiegel erhebt. Der Pass verbindet das Tal des Flusses Alcantara mit dem Hinterland der Monti Peloritani und bietet ein authentisches Erlebnis abseits der vielbefahrenen Routen. Für Motorradfahrer ist diese Strecke insbesondere wegen ihrer Ursprünglichkeit und landschaftlichen Schönheit interessant.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über die Portella Pertusa ist größtenteils asphaltiert, weist jedoch einige rauere Stellen und teilweise beschädigte Abschnitte auf. Die Strecke ist kurvenreich, an einigen Stellen schmal und nicht durchgehend mit Leitplanken gesichert – Konzentration ist insbesondere bei Gegenverkehr gefragt. Die anspruchsvollen Kehren und steilen Abschnitte sorgen für einen sportlichen Fahrspaß, allerdings sollte ein gewisses fahrerisches Können vorhanden sein. Gemäß der Denzel-Skala ist der Pass mit etwa 3-4 bewertet und somit auch für Gelegenheitsfahrer fahrbar, allerdings empfiehlt sich eine defensive Fahrweise.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die Portella Pertusa ist in der Regel von Frühling bis Spätherbst befahrbar. Im Winter kann es auf den Gipfeln Schnee geben und die Strecke ist teils von Eis und Matsch beeinträchtigt – eine Wintersperre gibt es nicht offiziell, jedoch sind die Bedingungen dann oft schwierig. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, wenn das Wetter mild und die Sichtverhältnisse optimal sind. Während der Sommermonate kann es tagsüber sehr warm werden, auf den Höhenlagen bleibt es jedoch angenehm.

Historische Hintergründe
Historisch war die Portella Pertusa ein bedeutender Verbindungsweg zwischen den Gemeinden am Fluss Alcantara und den Siedlungen in den Monti Peloritani. Die Passstraße wurde bereits in vergangenen Jahrhunderten als Maultierpfad genutzt und später befestigt, ist heute jedoch nur noch wenig frequentiert – was zu ihrer Ursprünglichkeit beiträgt.

Geologie und Landschaft
Der Pass durchquert die faszinierenden Kalk- und Sandsteingebirge der Monti Peloritani. Charakteristisch sind die rauen Felshänge, wilde Schluchten und ausgedehnten Steineichenwälder. Immer wieder eröffnen sich beeindruckende Ausblicke auf das Tal des Alcantara und bei klarer Sicht sogar bis zum Ätna. Besonders im Frühling und Herbst sind die umliegenden Wiesen und Wälder ein farbenprächtiges Naturerlebnis.

Infrastruktur
Die Infrastruktur ist rudimentär – direkt am Pass gibt es weder Tankstellen noch regelmäßige Einkehrmöglichkeiten. Rastplätze sind selten, bestenfalls gibt es kleinere Parkbuchten, an denen man kurz verweilen und das Panorama genießen kann. Die nächsten Ortschaften mit Versorgungsmöglichkeiten sind Francavilla di Sicilia und Novara di Sicilia, jeweils etwa 10–15 Kilometer entfernt. Es empfiehlt sich, mit vollem Tank und eigener Verpflegung anzureisen.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung der Portella Pertusa fallen keine Mautgebühren oder sonstige Kosten an. Der Pass ist frei zugänglich und komplett öffentlich.

Fazit
Die Portella Pertusa ist ein Geheimtipp für Motorradfahrer, die das Abenteuer und die Ursprünglichkeit abseits touristischer Routen suchen. Highlights sind die kurvige Strecke, die spektakulären Panoramen und die reizvolle, wilde Gebirgslandschaft. Ein Ziel für Genießer und Individualisten!