Passo della Calla

Lage und Allgemeines
Der Passo della Calla liegt im nördlichen Apennin zwischen der Toskana und der Emilia-Romagna, eingebettet im Nationalpark Foreste Casentinesi, Monte Falterona und Campigna. Mit etwa 1296 Metern ist der Pass eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Stia (Toskana) und Santa Sofia (Emilia-Romagna) und bietet Motorradfahrern eine landschaftlich abwechslungsreiche Route abseits des Massentourismus.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Passo della Calla ist asphaltiert und gut ausgebaut, mit zahllosen Kurven und Windungen, die sich harmonisch an das bergige Gelände schmiegen. Besonders attraktiv für Motorradfahrer: Die überwiegend schmale Fahrbahn schlängelt sich kurvenreich durch dichte Wälder und eröffnet immer wieder spektakuläre Ausblicke. Die Denzel-Wertung liegt etwa bei Stufe 2–3, damit zählt der Pass zu den mittelschweren Strecken – erfahrene Fahrer werden hier viel Fahrspaß haben, Einsteiger sollten jedoch achtsam sein, besonders nach Regen, da Laub und Schmutz die Haftung beeinflussen können.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Befahrung liegt zwischen Mai und Oktober, da der Pass in den Wintermonaten häufig wegen Schnee und Eis gesperrt ist. Selbst im Frühjahr und Herbst ist mit kühlen Temperaturen und Nebelbänken zu rechnen, die besonders bei der Abfahrt erhöhte Vorsicht erfordern. Die Sommermonate bieten hingegen milde Temperaturen und meist gute Sicht – ideale Bedingungen für eine Motorrad-Tour.

Historische Hintergründe
Der Passo della Calla diente über Jahrhunderte als Handels- und Verbindungsweg zwischen der Romagna und der Toskana. Während des Zweiten Weltkriegs spielte er eine Rolle als Nachschubroute und Fluchtweg im Apennin; Spuren alter Grenzbauten und Wege finden sich teilweise noch heute. Die Straße hat ihren Namen von „calla“, einem alten italienischen Begriff für einen schmalen Durchgang.

Geologie und Landschaft
Geologisch wird das Gebiet von Schiefer, Kalkstein und Ton geprägt, was für interessante Felsformationen entlang der Route sorgt. Der Pass verläuft größtenteils durch üppige, dichte Wälder aus Buchen und Tannen. Neben malerischen Ausblicken auf bewaldete Bergrücken und kleine Lichtungen beeindruckt die Ursprünglichkeit der Umgebung – immer wieder laden Aussichtspunkte zum Anhalten und Genießen ein.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es einen Parkplatz mit Picknick-Möglichkeiten sowie ein einfaches Rifugio, das im Sommer für Speis und Trank sorgt. Tankstellen finden sich allerdings erst in den nächstgrößeren Orten wie Stia oder Santa Sofia, daher empfiehlt sich eine Kontrolle der Reichweite vor der Überfahrt. Insgesamt ist die Infrastruktur gut, aber auf das Wesentliche beschränkt – ein Vorteil für Ruheliebende.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Passo della Calla ist kostenlos – keine Maut oder Straßengebühren fallen an. Auch Parkmöglichkeiten am Pass sind ohne Gebühr nutzbar.

Fazit
Der Passo della Calla ist ein lohnendes Ziel für Motorradfahrer: Kurvenreiche Strecke, eindrucksvolle Ausblicke, dichte Wälder und angenehme Ruhe abseits ausgetretener Pfade. Der Mix aus Natur, Geschichte und purer Fahrfreude macht diesen Pass zu einem echten Highlight im Apennin.