Montagne de Lure

Lage und Allgemeines
Die Montagne de Lure liegt im südöstlichen Frankreich, im Département Alpes-de-Haute-Provence, und ist ein Teil des regionalen Naturparks Luberon. Sie erhebt sich bis auf etwa 1745 Meter und gilt als östliches Pendant zum berühmten Mont Ventoux. Die Umgebung zeichnet sich durch ihren ruhigen, ursprünglichen Charakter aus – perfekt für Motorradfahrer, die abseits großer Touristenströme unterwegs sind.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zur Montagne de Lure ist kurvenreich und abwechslungsreich. Auf der Südseite beginnt die Strecke meist im Ort Saint-Étienne-les-Orgues und führt in zahlreichen Kehren sowie über längere Geraden bergauf. Unterwegs bieten sich tolle Ausblicke auf die umliegende Provence. Die Straße ist asphaltiert, aber stellenweise schmal und etwas uneben. In der Denzel-Skala bewegt sich die Strecke etwa zwischen Stufe 2 und 3, damit ist sie für erfahrene Motorradfahrer leicht bis mittelschwer, aber auch für Gelegenheitsfahrer gut machbar – sofern sie auf entgegenkommende Fahrzeuge und Steinschlag achten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Zeit für eine Motorradtour auf die Montagne de Lure ist von Mai bis Oktober. In den Wintermonaten kann die Passstraße aufgrund von Schnee und Glätte gesperrt sein. Auch im Frühjahr und Herbst ist mit kühleren Temperaturen auf der Passhöhe zu rechnen, während das Klima im Tal milder ausfällt. Generell ist das Wetter im Sommer zuverlässig, doch plötzliche Wetterumschwünge sind in den Bergen immer möglich. Wer die Ruhe sucht, sollte die Nebensaison für seine Tour wählen.

Historische Hintergründe
Die Montagne de Lure hatte schon in römischer Zeit Bedeutung als strategischer Punkt zwischen der Provence und den Alpregionen. Im Mittelalter siedelten hier Einsiedler und Mönche, deren Spuren sich noch heute in Form von alten Kapellen und Ruinen finden lassen. Die Region war stets landwirtschaftlich geprägt und galt als Rückzugsort für Handel und Pilger.

Geologie und Landschaft
Die Passlandschaft ist von Kalkstein und markanten Felsschichten geprägt, teils karg und wild, teils von ausgedehnten Wiesen und duftenden Lavendelfeldern durchzogen. Die Flora wechselt vom mediterranen Buschland im Tal zu alpiner Vegetation auf der Höhe. Immer wieder ergeben sich weite Panoramablicke auf das Durance-Tal, zum Mont Ventoux und bei guter Sicht bis zu den Alpen im Osten.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang der Strecke ist eher spärlich. Die nächsten Tankstellen finden sich in Saint-Étienne-les-Orgues oder Sisteron. In der Umgebung gibt es einige kleine Gasthäuser und Bistros, besonders im Startort. Auf der Passhöhe selbst gibt es lediglich eine kleine Berghütte (teilweise saisonal geöffnet), perfekt für eine Pause mit Aussicht. Wer eine vollwertige Einkehr sucht, sollte dies besser im Tal einplanen.

Kosten / Gebühren
Für Motorradfahrer entstehen bei der Befahrung der Montagne de Lure keine Maut- oder Straßengebühren. Lediglich individuelle Ausgaben für Verpflegung, Benzin oder Übernachtungen fallen an.

Fazit
Für Motorradfahrer ist die Montagne de Lure ein lohnendes Ziel: Kurvenreiche Strecke, wenig Verkehr, weite Ausblicke, urige Natur und ein Hauch Geschichte. Wer das klassische Südfrankreich authentisch erleben möchte, findet hier ein echtes Highlight abseits der bekannten Touristenrouten.