Col de Neronne

Lage und Allgemeines
Der Col de Neronne liegt im südlichen Zentralmassiv, genauer in der französischen Region Auvergne, im Département Cantal. Mit einer Höhe von etwa 1242 Metern ist er ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, die das Herz der Monts du Cantal erkunden möchten. Die Passstraße verbindet die Ortschaften Le Falgoux im Norden mit Mandailles-Saint-Julien im Süden und durchquert eine der reizvollsten Alpenlandschaften Frankreichs.

Streckenführung und Schwierigkeit
Motorradfahrer erwartet am Col de Neronne eine abwechslungsreiche Strecke mit zahlreichen Kurven, engen Kehren und teilweise steileren Anstiegen. Die Fahrbahn ist größtenteils asphaltiert und in gutem Zustand, dennoch können einzelne Abschnitte recht schmal sein. Der Pass erhält auf der Denzel-Skala eine Wertung von 3–4, was ihn für routinierte Fahrer interessant macht, jedoch nicht allzu technisch anspruchsvoll. Besonders die Aussichtspunkte und die harmonische Streckenführung machen den Pass zur echten Genussstrecke.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col de Neronne ist typischerweise zwischen April und Oktober befahrbar. In den Wintermonaten sorgt Schnee regelmäßig für Sperrungen, und vereiste Straßen können auch im Frühjahr zu Gefahrenstellen werden. Die beste Reisezeit ist zwischen Juni und September, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Sichtverhältnisse meist optimal bleiben. Im Herbst begeistern farbenfrohe Wälder, allerdings sollte ab Oktober auf Nebelbildung und Feuchtigkeit geachtet werden.

Historische Hintergründe
Der Pass hat zwar keine dramatische Geschichte als alte Handelsroute oder Schlachtfeld, diente aber traditionell als Verbindung zwischen entlegenen Tälern und spielte für die örtliche Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Seit den 1960er-Jahren hat der Col de Neronne an Bekanntheit durch Radrennen wie die Tour de France gewonnen, die gelegentlich diese Strecke nutzt.

Geologie und Landschaft
Geologisch gehört der Col de Neronne zu den Überbleibseln eines urzeitlichen Vulkangebietes. Die Umgebung ist von abgerundeten Vulkanbergen, grünen Matten und ausgedehnten Wäldern geprägt. Besonders auffällig ist die Aussicht auf den Puy Mary, eine der beeindruckendsten Vulkankuppen der Region. Entlang des Passes eröffnen sich immer wieder beeindruckende Panoramablicke auf tiefe Täler, satte Wiesen und Felsformationen, die das Motorradfahren zum Naturerlebnis machen.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es vereinzelte Rastmöglichkeiten mit Parkplätzen und Picknickbänken. In Le Falgoux und Mandailles-Saint-Julien finden sich kleine Cafés und Gasthäuser, in denen man sich nach der Fahrt stärken kann. Tankstellen sind im näheren Umkreis allerdings rar – rechtzeitiges Tanken im Tal wird empfohlen. Für Übernachtungen stehen einige familiär geführte Pensionen und Campingplätze in der Region zur Auswahl.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Neronne ist kostenlos. Es fallen weder Maut- noch Parkgebühren an. Auch für Motorräder gibt es keinerlei Einschränkungen oder Zusatzkosten.

Fazit
Der Col de Neronne begeistert Motorradfahrer mit seiner kurvenreichen, landschaftlich reizvollen Strecke, den einzigartigen Panoramen vulkanischer Berge und einer authentischen, ursprünglichen Atmosphäre ohne Massentourismus. Die Highlights sind die Kombination aus Naturerlebnis, abwechslungsreicher Fahrstrecke und entspannter Infrastruktur – ein echter Geheimtipp im Zentralmassiv!