Passo del Faiallo

Lage und Allgemeines
Der Passo del Faiallo ist ein Gebirgspass im ligurischen Apennin, etwa 30 km nordwestlich von Genua gelegen. Mit seiner Höhe von rund 1.050 Metern verbindet er das Ligurische Küstengebiet mit dem Hinterland und ist aufgrund seiner Lage ein Geheimtipp für Motorradfahrer, die abseits stark befahrener Touristenrouten unterwegs sein möchten. Die Umgebung des Passes ist geprägt von wilder Natur und beeindruckenden Panoramablicken Richtung Mittelmeer und Piemont.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Pass, meist als SP73 ausgeschildert, führt kurvenreich durch die Wälder und bietet abwechslungsreiche Fahreindrücke. Die westliche Auffahrt von Savona her weist zahlreiche Serpentinen und schmale Passagen auf, während die östliche Seite nach Genua sanfter ansteigt. Aufgrund stellenweise rauem Asphalt und gelegentlichen Schlaglöchern ist Aufmerksamkeit geboten. Nach Denzel-Skala wird der Pass in der Regel mit dem Schwierigkeitsgrad 2–3 bewertet, was ihn für geübte Tourenfahrer insgesamt gut befahrbar, aber nicht trivial macht.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Passo del Faiallo ist normalerweise von Frühjahr bis Herbst uneingeschränkt befahrbar. Die beste Zeit für eine Motorradtour sind die Monate Mai bis Oktober, wenn Niederschläge gering und Temperaturen angenehm sind. In den Wintermonaten kann der Pass aufgrund von Schnee und Eis kurzfristig gesperrt oder schwer befahrbar sein. Nebel kommt insbesondere im Frühjahr und Herbst häufig vor, was die Sicht erschwert.

Historische Hintergründe
Der Name "Faiallo" stammt wahrscheinlich vom ligurischen Begriff für "Buchenwald". Historisch diente der Pass als Verbindungsweg zwischen den Küstenorten und dem piemontesischen Hinterland. Die Umgebung spielte zudem eine Rolle während des Zweiten Weltkriegs als Rückzugsgebiet des italienischen Widerstands. Heute erinnert wenig an diese bewegte Geschichte, aber die alte Passstraße vermittelt ein Gefühl vergangener Zeiten.

Geologie und Landschaft
Der Passo del Faiallo liegt im Apennin-Gebirge, dessen Gestein vor allem aus Kalken und Mergeln besteht. Charakteristisch sind die ausgedehnten, lichten Buchenwälder und die weiten Höhenzüge, die oberhalb der Baumgrenze zu offenen Wiesenlandschaften wechseln. Motorradfahrer genießen hier traumhafte Sichtachsen bis zum Ligurischen Meer sowie, bei klarer Sicht, einen Blick bis zu den Alpen. Wildblumen und seltene Pflanzen machen den Pass im Frühling besonders reizvoll.

Infrastruktur
Direkt am Pass befindet sich ein Ausflugslokal, das insbesondere an Wochenenden geöffnet ist – ideal für eine Rast oder eine Kaffee-Pause. Entlang der Strecke gibt es vereinzelt weitere kleine Einkehrmöglichkeiten, allerdings kaum Tankstellen in unmittelbarer Nähe, daher empfiehlt es sich, vor der Auffahrt zu tanken (z.B. im Raum Genua oder Savona). Die Straße ist relativ wenig befahren und es gibt genügend Parkmöglichkeiten am Scheitelpunkt.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Passo del Faiallo ist kostenlos. Es fallen keine Maut- oder sonstigen Straßengebühren an. Für den Aufenthalt auf dem Parkplatz am Passgipfel entstehen ebenfalls keine Kosten.

Fazit
Der Passo del Faiallo begeistert mit seiner ruhigen, naturnahen Streckenführung, grandiosen Ausblicken und Buchenwäldern. Für Motorradfahrer bietet er ein rundes Erlebnis aus Fahrspaß, Landschaft und Geschichte, ganz ohne Maut und große Menschenmengen.