Col de la Pierre Sanglante

Lage und Allgemeines
Der Col de la Pierre Sanglante liegt im südlichen Zentralmassiv in Frankreich, genauer im Département Ardèche in der Nähe des malerischen Ortes Le Poët-Laval. Mit einer Höhe von rund 438 Metern zählt dieser Pass zu den eher niedrig gelegenen Übergängen in der Region und eignet sich besonders für Motorradfahrer, die abseits der stark frequentierten Alpenpässe auf schmalen Straßen unterwegs sein möchten. Der Pass liegt in einer typisch französischen Hügellandschaft und bietet vor allem landschaftlich reizvolle Ausblicke.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Col de la Pierre Sanglante ist asphaltiert, aber relativ schmal und kurvenreich. Sie führt durch Täler, lichte Eichenwälder und Felspassagen, wobei sowohl enge Serpentinen als auch weite Kurven einen abwechslungsreichen Fahrspaß garantieren. Die Strecke ist bei guter Witterung problemlos zu befahren, erfordert jedoch durch ihre Enge und die teilweise unübersichtlichen Kurven volle Aufmerksamkeit. In der Denzel Pass-Skala wird der Col de la Pierre Sanglante etwa mit Stufe 2 bewertet: leicht, aber mit Vorsicht zu genießen, insbesondere bei Gegenverkehr oder nasser Fahrbahn.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Pass ist in der Regel das ganze Jahr über befahrbar, da seine geringe Höhe selten zu längeren Wintersperren führt. Dennoch kann es nach kräftigen Regenfällen oder im Winter kurzfristig zu Sperrungen oder glatten Straßen kommen. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer sind die Monate von April bis Oktober, wenn das Klima angenehm mild und die Straßen trocken sind. Wer im Frühjahr oder Herbst unterwegs ist, sollte auf kühle Morgenstunden und gelegentlich feuchte Straßen achten.

Historische Hintergründe
Der Name "Pierre Sanglante" bedeutet übersetzt "blutiger Stein" und geht auf Sagen und Legenden zurück, die sich um einen markanten Felsen am Pass ranken. Der Übergang wurde bereits im Mittelalter genutzt, um das Land zwischen den Tälern zu verbinden. Historische Spuren aus dieser Zeit sind in Form alter Wegsteine und kleiner Mauerreste entlang der Route noch heute sichtbar.

Geologie und Landschaft
Geologisch ist die Region vom Kalkstein geprägt, was sich in den typischen hellen Felsformationen und den sanft geschwungenen Hügeln widerspiegelt. Die Landschaft rund um den Pass ist reich an mediterraner Flora – Steineichen, Lavendel und Ginster säumen den Weg, während sich im Frühling und Frühsommer farbenfrohe Blütenmeere ausbreiten. Die Panoramen sind besonders vom höchsten Punkt des Passes aus beeindruckend und laden immer wieder zu kurzen Stopps und Fotos ein.

Infrastruktur
Direkt am Pass finden sich keine größeren Raststätten oder Tankstellen. Etwa fünf bis zehn Kilometer entfernt bieten die umliegenden Dörfer kleinere Cafés, Restaurants und einfache Unterkünfte an. Wer plant, den Pass als Motorradfahrer zu durchqueren, sollte sich vorher über die nächsten Tankmöglichkeiten informieren, zum Beispiel in Le Poët-Laval oder Dieulefit. Kleine Picknickplätze am Straßenrand laden zu Pausen mit Selbstverpflegung ein.

Kosten / Gebühren
Für die Befahrung des Col de la Pierre Sanglante fallen keine Mautgebühren oder sonstigen Kosten an. Die Durchfahrt ist für alle Fahrzeuge frei zugänglich, es gibt keine zeitlichen Beschränkungen oder spezielle Regelungen für Motorräder.

Fazit
Der Col de la Pierre Sanglante überzeugt Motorradfahrer mit seiner kurvenreichen, wenig befahrenen Strecke, beeindruckender Hügellandschaft und einer reizvollen Kombination aus Natur, Geschichte und Geologie. Wer die Ruhe und das Ursprüngliche abseits der großen Routen sucht, findet hier ein echtes Highlight für genussvolles Fahren.