Col de Bigorno

Lage und Allgemeines
Der Col de Bigorno ist ein abgelegener Bergpass auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika und verbindet die Regionen Bigorno und Murato. Mit einer Höhe von etwa 885 Metern zählt er zu den mittelhohen Pässen der Insel und liegt eingebettet in die wilde Landschaft im Nordosten Korsikas. Der Pass ist besonders unter Motorradfahrern ein Geheimtipp, da er wenig befahren und landschaftlich reizvoll ist.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke über den Col de Bigorno führt auf einer schmalen, kurvenreichen Straße, die überwiegend asphaltiert und in engem Zustand verläuft. Die Passstraße wird meist wenig genutzt, die Kurven sind teilweise eng, der Belag jedoch insgesamt recht ordentlich. Die Straße ist schmal, Ausweichmöglichkeiten gibt es nur vereinzelt. Für Motorradfahrer bietet der Pass ein Fahrvergnügen der Kategorie Denzel SK 2-3: also mittelschwer, aber bei trockenem Wetter für alle gängigen Motorräder gut machbar. Anspruchsvoller sind einige lose Abschnitte und wenig Seitenraum, was bei Gegenverkehr besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit für den Col de Bigorno liegt zwischen Mai und Oktober. Im Frühjahr erwartet Motorradfahrer die frische Blüte der Macchia, während im Herbst das milde Klima und die klare Sicht locken. Im Winter ist der Pass in höheren Lagen teils nicht geräumt und daher wegen möglicher Schneefälle und vereister Passagen nicht durchgängig befahrbar. Wetterwechsel sind auch im Sommer möglich, weshalb auf plötzlich auftretende Nebelbänke oder Gewitter geachtet werden sollte.

Historische Hintergründe
Der Col de Bigorno hat historische Bedeutung als Übergang zwischen der Region Nebbio und dem Binnenland Korsikas. Während verschiedener Epochen war die Strecke Teil wichtiger Handels-, Hirten- und Heerwege. Besonders zu Zeiten des Genueser Einflusses im Mittelalter war der Pass eine strategische Verbindung innerhalb Korsikas.

Geologie und Landschaft
Die Landschaft um den Col de Bigorno ist geprägt von typischer, dichter Macchia, niedrigen Kiefernwäldern und kahlen Felsen aus Glimmerschiefer und Granit. Die Kammstraße bietet spektakuläre Ausblicke, sowohl auf die nördlichen Ebenen als auch auf das Massiv des Monte Astu. Die geologischen Formationen und die ursprüngliche Vegetation sorgen für ein wildromantisches Erscheinungsbild, das besonders bei Sonnenuntergang beeindruckt.

Infrastruktur
Die Infrastruktur entlang des Passes ist minimal. Unmittelbar am Col de Bigorno gibt es keine Tankstellen, Restaurants oder größere Rastmöglichkeiten. In den nächstgelegenen Orten wie Murato oder Bigorno selbst finden sich kleine Bars und Bäckereien. Eine Tankfüllung vor der Passfahrt ist empfehlenswert, da Versorgungsmöglichkeiten direkt an der Strecke fehlen. Dafür lädt die Umgebung zu kurzen Stopps ein, um die Ruhe und Aussicht zu genießen.

Kosten / Gebühren
Die Fahrt über den Col de Bigorno ist kostenfrei. Es fallen keine Mautgebühren oder Passgebühren an; der Pass ist öffentlich zugänglich und entsprechend als Nebenstraße ausgewiesen.

Fazit
Der Col de Bigorno ist ein echter Geheimtipp für Motorradfahrer, die vom touristischen Trubel abseits landschaftlich reizvolle Strecken suchen. Highlights sind die kurvige Strecke, die eindrucksvollen Ausblicke über ursprüngliche, wilde Korsika-Landschaft und das Gefühl, fast allein durch die Berge zu fahren. Perfekt für Genießer und Individualisten, die das Besondere schätzen.