Col de San Colombano

Lage und Allgemeines
Der Col de San Colombano liegt im Norden der französischen Insel Korsika, eingebettet zwischen den Regionen Nebbio und Ostriconi. Mit einer Höhe von etwa 692 Metern ist dieser Bergpass zwar nicht zu den höchsten der Insel zu zählen, aber er verbindet landschaftlich reizvolle Täler mit malerischen Ortschaften und ist besonders bei Motorradfahrern beliebt, die das authentische Korsika abseits der großen Touristenrouten erleben möchten.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Auffahrt zum Col de San Colombano ist geprägt von zahlreichen engen Kurven und schmalen Straßen. Die Asphaltqualität schwankt, es gibt Abschnitte mit raumgreifenden Schlaglöchern und teilweise losem Geröll, was die Strecke je nach Wetterlage anspruchsvoll macht. Die Steigung ist mäßig, aber die Kurven erfordern fahrerisches Können und Konzentration, insbesondere für schwere Motorräder. Nach der Denzel-Skala lässt sich der Pass mit einer Schwierigkeit von etwa Stufe 2 (einfach bis gelegentlich mittlere Anforderungen) bewerten, vor allem durch die Schmalheit und die wechselnde Infrastruktur.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Die beste Reisezeit ist von April bis Oktober, wobei besonders der Frühling und Herbst wegen des moderateren Verkehrs und der angenehmen Temperaturen empfohlen werden. Im Winter kann es vereinzelt zu Straßensperrungen wegen Schneefall oder Erdrutschen kommen, besonders nach starken Niederschlägen. Sommerhitze macht die Strecke staubig und die Sicht in Kurven kann durch Vegetation eingeschränkt sein.

Historische Hintergründe
Der Pass hat eine lange Tradition als Verbindung zwischen den Gemeinden der Balagne-Region. Bereits im Mittelalter nutzten Hirten und Händler diese Route, um Vieh und Waren zu transportieren. Historisch ist die Region bekannt für zahlreiche genuesische Wachttürme, deren Silhouetten noch heute von der Passhöhe aus zu sehen sind.

Geologie und Landschaft
Die Strecke quert eine typisch korsische Mittelgebirgslandschaft: Kastanien- und Steineichenwälder wechseln sich mit Macchia-Vegetation und Felsen aus Schiefer und Granit ab. Bei gutem Wetter bietet die Passhöhe grandiose Ausblicke auf das Nebbio-Tal und – bei klarer Sicht – sogar bis zur Westküste Korsikas. Die natürliche Stille und die Vielfalt der einheimischen Flora machen diese Route besonders reizvoll.

Infrastruktur
Die Infrastruktur auf und um den Col de San Colombano ist eher spärlich. Es gibt keine Tankstellen oder ausgewiesene Rastplätze direkt am Pass. Kleine Cafés und einfache Gasthäuser finden sich aber in den nahegelegenen Dörfern wie Lama oder Belgodère, die für eine Pause oder eine kräftigende Mahlzeit bestens geeignet sind. Unbedingt sollte man die Tankfüllung kontrollieren, bevor man sich auf den Pass begibt.

Kosten / Gebühren
Die Fahrt über den Col de San Colombano ist kostenlos. Es fallen keine Mautgebühren oder sonstigen Wegzölle an. Lediglich das leibliche Wohl in den umliegenden Ortschaften muss natürlich selbst gezahlt werden.

Fazit
Der Col de San Colombano ist besonders für Motorradfahrer ein lohnendes Ziel: kurvige Strecke, abwechslungsreiche Landschaft, wenig Verkehr und das typisch korsische Flair. Der Pass ist ideal für Genießer und all jene, die das ursprüngliche Korsika auf zwei Rädern erleben möchten.