Col des Supeyres

Lage und Allgemeines
Der Col des Supeyres liegt im französischen Zentralmassiv, genauer im Département Puy-de-Dôme, etwa 50 Kilometer südwestlich von Clermont-Ferrand. Mit einer Höhe von rund 1366 Metern zählt er zu den weniger bekannten, aber landschaftlich reizvollen Pässen der Region. Der Pass verbindet die Gemeinden Valcivières im Süden und Saint-Anthème im Norden. Die schmale Passstraße ist wenig befahren und bietet Motorradfahrern Natur pur abseits der klassischen Routen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Anfahrt erfolgt meist über die D106. Die Strecke ist asphaltiert, aber oft eng, mit wenigen, meist übersichtlichen Kurvenkombinationen und einigen Geraden. Größere Serpentinen fehlen, stattdessen dominieren sanfte Steigungen (durchschnittlich ca. 4-5 %). Der Straßenbelag variiert, insbesondere nach dem Winter gibt es Schlaglöcher und lockere Abschnitte. Die Denzel-Wertung liegt bei etwa 2-3, was den Pass auch für weniger erfahrene Motorradfahrer attraktiv macht. Besonders im Frühling und Herbst sollte mit Streugut und möglicherweise nassen Stellen gerechnet werden.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col des Supeyres ist in der Regel von Mitte November bis Anfang Mai wegen Schnee und winterlichen Bedingungen gesperrt. Die beste Zeit für eine Motorradtour ist von Juni bis Oktober, dann sind die Straßen meist schneefrei und das Klima angenehm. Gerade im Herbst bietet der Pass faszinierende Farbenspiele. Das Wetter kann jedoch selbst im Sommer rasch umschlagen, Nebel oder Regenschauer sind möglich – eine vorsichtige Fahrweise ist empfehlenswert.

Historische Hintergründe
Schon seit Jahrhunderten wurde der Col des Supeyres als Übergang genutzt, insbesondere von lokalen Händlern und Bauern, die die weiten Hochebenen für Viehzucht und Landwirtschaft nutzten. Bis heute prägen Schafherden und traditionelle Almen das Landschaftsbild. Touristischer Durchgangsverkehr ist am Col des Supeyres jedoch noch immer eine Seltenheit.

Geologie und Landschaft
Die Umgebung des Passes ist geprägt von sanften Hügeln und Mogoten, vulkanischen Relikten des Zentralmassivs. Karge Heidelandschaften, „Hautes Chaumes“ genannt, bestimmen das Bild und bieten eine beinahe tundraartige Stimmung mit weitem Blick über die Monts du Forez. Besonders eindrucksvoll sind die weiten, offenen Flächen mit vereinzelten Gebirgsbächen und typischen Weidezäunen.

Infrastruktur
Direkt am Pass selbst gibt es nur eingeschränkte Infrastruktur. Eine kleine Auberge (Gasthaus) bietet einfache Mahlzeiten und gelegentliche Getränke – Reservierung wird in der Hauptsaison empfohlen. Tankstellen sind im Umkreis von etwa 15 Kilometern in Ambert oder Saint-Anthème zu finden. Weitere Einkehrmöglichkeiten bestehen in den angrenzenden Dörfern; größere Hotels oder Motorradservices gibt es nur in den nächstgrößeren Orten.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col des Supeyres ist kostenfrei. Es fallen keine Maut- oder Straßengebühren an. Parkmöglichkeiten stehen am Pass selbst sowie an einigen Almhütten entlang der Strecke kostenlos zur Verfügung.

Fazit
Der Col des Supeyres besticht durch seine ruhige Lage, ursprüngliche Landschaft und die beeindruckende Weite der „Hautes Chaumes“. Motorradfahrer erleben abseits touristischer Massen einen entspannten, naturnahen Pass mit einfacher, aber dennoch reizvoller Strecke. Ein echter Geheimtipp für Genießer und Landschaftsliebhaber!