Col d'Ichère

Lage und Allgemeines
Der Col d'Ichère ist ein eher unbekannter, aber landschaftlich reizvoller Bergpass in den Pyrenäen im Département Pyrénées-Atlantiques, im Südwesten Frankreichs. Mit einer Passhöhe von rund 674 Metern verbindet er das schmucke Tal des Gave d’Aspe mit dem Vallée de Barétous. Für Motorradfahrer dient der Col insbesondere als attraktive Verbindung abseits der klassischen Route des Col de la Pierre Saint-Martin oder des Col de Marie-Blanque.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Col d'Ichère ist asphaltiert, aber relativ schmal und kurvig. Sie verläuft auf einer wenig befahrenen Landstraße, die teils am Waldrand, teils durch offene Lichtungen führt. Die Steigungen sind moderat, selten über 7%, und die Kurven sind übersichtlich – ein idealer Pass auch für weniger erfahrene Motorradfahrer. Nach Denzel-Skala wird der Pass üblicherweise mit Schwierigkeitsgrad 1 bewertet: einfach zu fahren, ohne gravierende fahrtechnische Herausforderungen, aber mit tollen Aussichten.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Col d'Ichère ist in der Regel ganzjährig befahrbar, da die Passhöhe relativ niedrig liegt. Schneefall kann hier im Winter gelegentlich zu Behinderungen führen, eine dauerhafte Wintersperre gibt es jedoch nicht. Die beste Reisezeit für Motorradfahrer liegt zwischen April und Oktober, wenn das Wetter mild ist und die Straßenverhältnisse optimal sind. Im Frühling begegnet man duftenden Wiesen, im Sommer angenehmer Kühle und im Herbst farbenfroher Laubfärbung.

Historische Hintergründe
Der Col d'Ichère wurde schon seit Jahrhunderten als regionaler Übergang genutzt, vor allem von Schäfern für die Transhumanz sowie als Verbindung zwischen den Tälern. Auch heute noch sind gelegentlich Schafherden unterwegs. In den letzten Jahren wurde der Pass immer wieder von der Tour de France überquert und kam dadurch in das Blickfeld von sportlich ambitionierten Fahrern.

Geologie und Landschaft
Geologisch zählt die Region zu den mittleren Pyrenäen und zeichnet sich durch sanfte Hügel, bewaldete Hänge und grüne Almen aus. Besonders auffällig sind die Kalksteinformationen, die dem Panorama eine charakteristische Note verleihen. Immer wieder eröffnen sich weite Ausblicke auf die Gipfel der Pyrenäen und ins Val d’Aspe. Die Strecke ist gesäumt von dichten Buchen- und Kastanienwäldern, was im Sommer angenehmen Schatten spendet und im Herbst für ein prächtiges Farbenspiel sorgt.

Infrastruktur
Direkt am Pass gibt es keine größeren Einrichtungen oder Tankstellen. Die nächsten Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten befinden sich in den angrenzenden Dörfern wie Lourdios-Ichère oder Sarrance. Rastplätze mit Picknickmöglichkeiten finden sich vereinzelt entlang der Strecke. Da das Umland touristisch wenig erschlossen ist, empfiehlt es sich, Kraftstoff und Proviant vor der Auffahrt einzuplanen.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col d'Ichère ist kostenfrei, es fallen weder Maut- noch spezielle Gebühren an. Auch Parken entlang der Strecke oder an den Zufahrten ist in der Regel kostenlos möglich.

Fazit
Für Motorradfahrer bietet der Col d'Ichère eine landschaftlich reizvolle, entspannte Strecke abseits typischer Touristenrouten. Highlights sind die abwechslungsreiche Natur, die sanften Kurven, die entspannte Atmosphäre und die Nähe zu ursprünglichen Dörfern. Wer die Stille der Pyrenäen schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen.