Col de Marie Blanque

Lage und Allgemeines
Der Col de Marie Blanque liegt in den französischen Pyrenäen, im Département Pyrénées-Atlantiques, unweit der Grenze zur spanischen Provinz Navarra. Die Passhöhe befindet sich auf etwa 1035 Metern über dem Meeresspiegel und verbindet die Ortschaften Escot im Westen und Bielle im Osten. Für Motorradfahrer ist der Pass ein reizvolles Ziel, das Abwechslung und naturbelassene Streckenführung bietet.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Strecke weist zwei unterschiedliche Charaktere auf: Von Ostsseite ab Bielle steigt die Straße moderat, mit angenehmen Kurven und Ausblicken, ideal zum Einrollen. Die Westseite von Escot hingegen ist anspruchsvoller und berüchtigt für ihre steilen Abschnitte, die besonders auf den letzten sieben Kilometern mit Steigungen von bis zu 13 % alles fordern. Die Straße ist schmal, wenig befestigt und teilweise in schlechtem Zustand. Motorradfahrer müssen auf lose Steine und Schlaglöcher achten. Der Pass ist in der Denzel-Skala meist mit 2-3 bewertet und verlangt Umsicht sowie Erfahrung, besonders auf feuchter Fahrbahn.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Optimal zur Befahrung ist der Zeitraum von Mai bis Oktober. In den Wintermonaten kann der Col de Marie Blanque wegen Schnee und Glätte gesperrt sein; mit einer Öffnung ist meist ab Ende April oder Anfang Mai zu rechnen. Auch in den Sommermonaten kann sich das Wetter rasch ändern, Nebel und Regen sind keine Seltenheit. An sonnigen Tagen lockt die Route viele Radsportler, die hier gerne für die berühmte Steigung trainieren.

Historische Hintergründe
Der Pass erlangte insbesondere durch seine wiederholte Einbindung in die Tour de France Berühmtheit. 1978 erstmals Teil des legendären Radrennens, wurde er zu einem festen Bestandteil der Pyrenäen-Etappen. Neben seiner Rolle im Radsport hatte der Pass jedoch niemals größere militärhistorische Bedeutung.

Geologie und Landschaft
Landschaftlich zeigt sich der Col de Marie Blanque von seiner besten Seite: Dichte Buchen- und Kastanienwälder, frische Gebirgsbäche und satte Hochweiden prägen das Bild. Die Geologie besteht aus Kalksteinformationen, die nach Regenfällen für beeindruckende Wasserläufe sorgen. Immer wieder eröffnen sich Stellen mit fantastischer Aussicht auf die Pyrenäen-Kette, was besonders Motorradfahrern während kurzer Pausen ein tolles Panorama bietet.

Infrastruktur
Direkt auf der Passhöhe gibt es wenige (zeitweise saisonale) Rastmöglichkeiten, etwa kleine Imbissstände. Eine klassische Passhütte ist allerdings nicht vorhanden. Tankstellen finden sich in den nächstgrößeren Orten Bielle und Escot, daher empfiehlt sich das Volltanken vor der Auffahrt. Einige Gasthöfe und kleine Restaurants liegen in Talnähe, insbesondere auf der Ostseite in Bielle. Öffentliche Toiletten oder ausgebaute Rastplätze sind auf dem Pass selbst nicht zu erwarten.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Col de Marie Blanque ist kostenlos. Es fallen keine Mautgebühren und auch keine sonstigen Einschränkungen an.

Fazit
Für Motorradfahrer ist der Col de Marie Blanque ein echtes Highlight unter den Pyrenäenpässen. Die abwechslungsreiche Streckenführung, der Mix aus anspruchsvollen Steigungen und herrlicher Natur sowie die sporthistorische Bedeutung machen die Fahrt zu einem besonderen Erlebnis. Fahrspaß, fantastische Aussichten und eine authentische Gebirgsatmosphäre – das sind die Highlights dieses Passes.