Passo del Turchino

Lage und Allgemeines
Der Passo del Turchino ist ein bekannter Bergpass im Ligurischen Apennin im Nordwesten Italiens und verbindet das ligurische Küstengebiet bei Genua mit dem Piemont. Auf einer Höhe von etwa 532 Metern bietet er eine attraktive Verbindung zwischen dem Hinterland und der Küste, was ihn sowohl für Ausflugsfahrer als auch für Tourenfahrer interessant macht. Als wichtiger Übergang seit Jahrhunderten hat der Pass heute noch große Bedeutung für den Verkehr und ist bei Motorradfahrern beliebt.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Straße über den Passo del Turchino ist asphaltiert und in gutem Zustand, die Kurven sind weitgehend übersichtlich und bieten genug Fahrspaß, ohne zu extrem zu sein. Die durchschnittliche Steigung liegt bei ca. 5%, mit einigen etwas steileren Abschnitten. Die Strecke ist auch für weniger geübte Motorradfahrer geeignet und erhält in der populären Denzel-Skala eine Bewertung von 1 bis 2 – also leicht, mit geringem Schwierigkeitsgrad. Besonders reizvoll sind die sanften Kehren und aussichtsreichen Passagen, auf denen geübte Fahrer zügig, aber sicher vorankommen.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Der Passo del Turchino ist in der Regel ganzjährig befahrbar und unterliegt keiner regulären Wintersperre. Dennoch kann es im Winter, besonders bei Schneefall und Frost, in den höheren Lagen zu Glätte und kurzfristigen Sperrungen kommen. Die beste Zeit für eine Motorradtour ist das späte Frühjahr bis zum frühen Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Sicht auf die umliegende Landschaft besonders klar ist.

Historische Hintergründe
Historisch ist der Passo del Turchino vor allem durch das berühmte Radrennen „Mailand–Sanremo“ bekannt: Seit 1907 dient der Pass als wesentlicher Streckenpunkt dieses Klassikers. Auch während der beiden Weltkriege spielte der Pass eine strategische Rolle als Zugang zur Küste. Diverse Gedenkstätten entlang der Strecke erinnern an die bewegte Vergangenheit.

Geologie und Landschaft
Der Passo del Turchino liegt im Ligurischen Apennin, einem Mittelgebirge aus Kalk-, Ton- und Sandsteinen. Die Landschaft besticht durch dichte Wälder, typische mediterrane Vegetation und weite Talblicke. Insbesondere im oberen Bereich des Passes eröffnen sich beeindruckende Ausblicke über das Piemont und Richtung Ligurisches Meer – ein landschaftlicher Höhepunkt jeder Motorradtour.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße finden Motorradfahrer verschiedene Rastmöglichkeiten, kleine Bars und Cafés, insbesondere in den Ortschaften am Passbeginn und Passende. Tankstellen gibt es sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite, das gastronomische Angebot reicht von einfachen Snacks bis zur regionalen Küche in kleinen Trattorien. Eine Übernachtung ist in umliegenden Dörfern möglich. Die Straße ist gut ausgebaut und regelmäßig gewartet.

Kosten / Gebühren
Für die Fahrt über den Passo del Turchino fallen keinerlei Mautgebühren oder sonstige spezielle Kosten an. Die Strecke kann kostenfrei und uneingeschränkt von Motorradfahrern genutzt werden.

Fazit
Der Passo del Turchino bietet Motorradfahrern eine entspannte Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaft mit geschichtlichem Hintergrund, landschaftlicher Vielfalt, guter Infrastruktur und ist dabei kostenfrei befahrbar. Die Mischung aus moderatem Fahrspaß, historischen Anklängen und italienischem Flair machen ihn zu einem lohnenden Ziel für Touren in Norditalien.