Bergpass Details

Colle dell’Assietta

 

Bergpässe-Karte
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Details

Land: Italien
Region: Südpiemont
Höhe: 2472 m
Schwierigkeitsgrad: 3-4  
Koordinaten: 45.070731, 6.957865
Straßenzustand: -

Beschreibung

Lage und Allgemeines
Der Colle dell’Assietta ist ein spektakulärer Alpenpass in der italienischen Region Piemont, der die Täler Val di Susa und Val Chisone miteinander verbindet. Mit einer Höhe von etwa 2.472 Metern zählt er zu den höchsten unbefestigten Passstraßen Europas und ist vor allem bei Motorradreisenden und Abenteurern sehr beliebt. Wer das Abenteuer abseits asphaltierter Hauptwege sucht, findet hier eine der schönsten Offroad-Pisten der Westalpen.

Streckenführung und Schwierigkeit
Die Passstraße verläuft größtenteils über eine rund 34 Kilometer lange, schmale und unbefestigte Schotterpiste – bekannt als „Strada dell’Assietta“. Sie führt über mehrere kleinere Pässe und Höhenzüge mit großartigen Ausblicken. Viele steinige, enge Kehren sowie lose Passagen sorgen für Fahrspaß, verlangen aber auch technisches Fahrkönnen und Erfahrung im Offroad-Bereich. Der Pass wird in der bekannten Denzel-Skala mit Schwierigkeitsgrad S2 bis S3 bewertet: Für sportliche Motorradfahrer mit Offroad-Erfahrung ist die Strecke machbar, für absolute Anfänger weniger geeignet.

Jahreszeitliche Besonderheiten
Aufgrund der Hochlage ist die Assietta-Route nur während weniger Sommermonate befahrbar, typischerweise von Ende Juni bis Anfang Oktober. Im Winter sowie im Frühjahr ist die Strecke aufgrund von Schnee und schlechten Witterungsbedingungen gesperrt. Selbst in den Sommermonaten kann das Wetter schnell umschlagen, weshalb gute Ausrüstung und witterungsfeste Kleidung dringend empfohlen werden. Die beste Zeit für eine Befahrung ist von Juli bis Anfang September.

Historische Hintergründe
Die Assietta-Straße wurde im späten 19. Jahrhundert als Militärstraße erbaut. Sie verband frühere Festungsanlagen und dienten als Versorgungsweg für die italienische Armee. Entlang der Strecke finden sich bis heute zahlreiche Überreste alter militärischer Befestigungen, die eindrucksvoll vom strategischen Wert des Passes in früheren Zeiten zeugen.

Geologie und Landschaft
Die Route führt durch eine atemberaubende Hochgebirgslandschaft mit spektakulären Fernsichten, schroffen Felsen und sanften Almen. Die Kämme und Höhenzüge bieten freie Panoramen auf die Westalpen, darunter den Monte Chaberton. Botaniker und Naturfreunde schätzen die einzigartige Flora, die von alpinen Matten, Weiden und Nadelwäldern geprägt ist.

Infrastruktur
Entlang der Passstraße gibt es keine Tankstellen und nur wenige, einfache Rastmöglichkeiten wie Almhütten (z.B. Rifugio Assietta), die in der Hauptsaison meist an Wochenenden geöffnet sind. Es empfiehlt sich, Proviant und ausreichend Benzin bereits im Tal (z.B. in Susa oder Oulx) aufzunehmen. Unterwegs gibt es keine größeren Orte und kaum Möglichkeiten für technische Hilfe – entsprechende Vorbereitung ist ratsam.

Kosten / Gebühren
Die Befahrung des Colle dell’Assietta ist für Motorräder derzeit kostenfrei. Es gibt weder Mautstellen noch spezielle Gebühren, allerdings gelten in den Sommermonaten teilweise Fahrverbote für motorisierte Fahrzeuge an bestimmten Wochentagen (vor allem mittwochs und samstags). Aktuelle Regelungen sollten vorab geprüft werden.

Fazit
Der Colle dell’Assietta begeistert Motorradfahrer mit echter Abenteuer-Atmosphäre, grandiosen Panoramen, spannender Streckenführung und viel Historie. Die Offroad-Piste ist ein Highlight der Westalpen und für routinierte Fahrer ein unvergessliches Erlebnis – Natur, Technik und Geschichte verschmelzen zu einem besonderen Motorradmoment.


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